Tag der Frühgeborenen – 17. November

19 November 2018

Der 17. November ist weltweit der Tag der Frühgeborenen, um den in Europa seit 2008 und in Ungarn seit 2014 unsere Aufmerksamkeit gebeten wird. An diesem Tag wird alles lila: Gebäuden werden so beleuchtet, lilafarbige Schleifen und Kleider werden von allen getragen, die vom Schicksal der Babys, die zu früh geboren worden sind, berührt sind.

Die Mitarbeiter der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe haben dieses Jahr den ganzen Hof ihres Instituts mit lilafarbigen Luftballons dekoriert und sie haben die Familien, die mitfeiern wollten, in ihrer Turnhalle erwartet. Jahr für Jahr kommen mehr und mehr Besucher zu diesen berührenden Feierlichkeiten, sie singen mit den Mitarbeitern des Ringató-Vereins zusammen, sie erinnern sich, sie unterhalten sich, sie teilen ihre Erfahrungen miteinander, und sie besuchen die Abteilung auch, wo ihr Kind früher auch behandelt worden ist.

„Durch diese Veranstaltung wollen wir die Politiker, die Mitarbeiter des Gesundheitswesens und auch die ganze Gesellschaft darauf aufmerksam machen, dass es heutzutage immer noch zu viele Frühgeborene gibt.“ – sagt dr. med. Simone Funke, ordentliche Professorin, Leiterin des Neonatologie-Lehrstuhls der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Sie fügte auch hinzu, dass dank einer EU-Bewerbung in 2014 konnte die Qualität der Betreuung und Behandlung durch die Modernisierung der Geräte sehr erhöht werden, sowohl in der Klinik von Pécs als auch in anderen ungarischen Frühgeborenen-Abteilungen. Sie konnten moderne Brutkasten, Beatmungsgeräte, und Infusionspumpen besorgen. Teilweise diesen ist es zu danken, dass die Säuglingssterblichkeit letztes Jahr unter 0.004 % gesunken ist. Dr. Funke hebt hervor, dass neben der Rettung dieser Babys auch ihre Entwicklung und Nachbetreuung von sehr großer Bedeutung sei. Davon hängt nämlich ihre spätere Lebensqualität ab.

Die Expertin hat auch erzählt, dass die Einstellung auch sehr viel geändert habe: die Eltern sind an der Abteilung mit offeneren Armen empfangen, das „Känguru-tragen“ wird auch immer bedeutender, d.h. wenn die Eltern das Baby auf ihren Brustkorb legen können, damit die Bindung und auch die Milchproduktion beschleunigt wird. Wenn der Zustand des Kindes es zulässt, dürfen die Mütter beim Windelwechsel, oder bei der Blutdruckmessung mithelfe. Des Weiteren ist es auch sehr wichtig, dass das Baby massiert, bewegt, gestreichelt und ihm gesungen wird.

In der Abteilung mit 32 Betten legen normalerweise 30 Babys, aber manchmal auch mehr. Zur Klinik gehören nämlich alle Frühgeborenen des Süd-Dunántúls, beziehungsweise auch diejenigen, die anderswo geboren worden sind, aber eine Intensivbehandlung benötigen. Letztes Jahr sind 400 Frühgeborenen an der Station behandelt worden, davon hatten 100 ein Geburtsgewicht unter 1500 Gramm.

„In 30-40% der Fälle kennen wir den Grund der Frühgeburt nicht, in weiteren 30% muss die Geburt wegen Krankheiten der Mutter – hoher Blutdruck, Diabetes – gestartet werden. Zwillingsgeburten enden oft mit Frühgeburt, in den übrigen Fällen sind die soziale Umstände der Grund.“- sagt die Dozentin

Laut dr. med Simone Funke ist es erfreulich, dass die Sterblichkeit von Babys mit Geburtsgewicht unter 1500 Gramm unter 10% liegt, und auch dass 60% der Frühgeborenen ihr Leben als Erwachsene gesund führen können. Sie findet es aber schade, dass sich immer weniger junge Leute entscheiden, in der Intensivbehandlung zu arbeiten. Dies ist meist am Mangel an Krankenschwestern zu sehen.

 

Schweier Rita

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