Personalisierte Medikamentenentwicklung in Pécs

5 März 2020

Die Forscher der Fakultät für Pharmazie der Universität Pécs und des 3D Zentrums entwickeln personalisierte Medikamente, die wirkungsvoller als die traditionellen Tabletten sind. Die Supertabletten würden erstmal in den Kliniken eingesetzt, aber in der weiteren Zukunft könnten wir in den Apotheken für uns produzierten Medikamenten kaufen.

„Die traditionelle Druckproduktion von Medikamenten ist auch für vieles geeignet, jedoch gibt es seriöse technische Hindernisse. Eine der Wichtigsten ist die Kombinierung der Wirkstoffe innerhalb eines Medikamenten: durch die Druckproduktion kann man insgesamt drei verschiedene Stoffe in einer Tablette platzieren, da diese sich vermischen und aufeinander reagieren“ – sagt Dr. Szilárd Pál, Leiter des Instituts für Arzneimitteltechnologie und Biopharmazie der Fakultät für Pharmazie der UP.

Die von den Forschern erarbeiteten neuen Methode ermöglicht die Kombinierung von 10 verschiedenen Wirkstoffen. Das Wesentliche der Methode ist in der Struktur der Tabletten zu suchen. Das Innere der 3D gedruckten Tabletten erinnert uns an Gebärmutterzellen, die verschiedenen Wirkstoffe können in einzelnen Fächer platziert werden, so reagieren sie auf einander nicht frühzeitig. Die 3D gedruckte Tablette kann 5-6 traditionelle Medikamente ersetzen. Da wegen der Struktur der Tabletten nicht nur die Kombination der Wirkstoffe, sondern auch ihre Absorptionsgeschwindigkeit reguliert werden kann, können speziell für die Krankenhauspatienten geschaffte in den Kliniken Vorort angefertigte Medikamente produziert werden.

Heutzutage ist es gewohnt, Medikamente in den Apotheken einzeln für die Patienten herzustellen, anhand dieser Gewohnheit ist es in den nächsten Jahrzehnten vorzustellen, dass nachdem der Patient das Rezept vorzeigt, ihm das Medikament ausgedruckt wird. Das Medikamentendrucken kann im Falle der sog. „Waisenmedikamente“ eine gute Lösung werden, die für Patienten, die unter einer seltenen Krankheit leiden, entwickelt worden ist, jedoch werden sie wegen der geringer Zahl der Patienten nicht in Massen produziert. Obwohl die Zahl der Patienten mit seltenen Krankheiten gering ist, gibt es insgesamt viele, und sie kommen meistens aus dem schwierigsten Umfeld, wie zum Beispiel Kinder, die unter seltenen Stoffwechselstörungen leiden. Natürlich sind noch viele Entwicklungen und Forschungsarbeit erforderlich, und hier kommt die durch das 3D Zentrum der Universität angebotene technische und fachliche Hilfe zum Vorschein.

„Im ersten Versuch haben wir Komposite auf Polyaktinsäurenbasis (PLA) mit den Forschern des Instituts für Arzneimitteltechnik und Biopharmazie gedruckt, währenddessen wir unterschiedliche Ausfüllungsprozente, Muster und Druckorientationen ausprobiert haben. Danach erfolgte die Planung der präklinischen Versuche bzw. die Planung und Herstellung der erforderlichen Muster. Mit dem Institut zusammen planen wir den Erwerb des für die Herstellung der Medikamentenrohstoffe geeigneten Gerätenparks, damit wir der personalisierten Medizin entsprechend die genauesten und optimalsten Wirkstoffkonzentrationen erreichen können“ – sagte Dr. Péter Maróti, Fachkoordinator der 3D Zentrums des Klinischen Zentrums.

Quelle (auf Ungarisch): 

Dunántúli Napló

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