Plasmabehandlung als experimentelle Therapie

20 April 2020

Die von einem ungarischen Unternehmen initiierte Plasmabehandlung wurde als erste ungarische experimentelle Therapie gegen das Coronavirus in die Datenbank internationaler klinischer Studien aufgenommen, sagte Zsombor Lacza für Info Rádio. Er ist der Vizerektor für Wissenschaft an der Universität für Leibeserziehung und Sport, und er ist der Leiter der Forschung. OrthoSera Kft. bereitet die Plasmatherapie mit Unterstützung des Ministeriums für Innovation und Technologie in Zusammenarbeit mit der Semmelweis-Universität und der Virologischen Forschungsgruppe der Universität Pécs vor.

"Diejenigen, die geheilt wurden, wurden deswegen gesund, weil ihr Blut einen Antikörper produziert hat, der das Virus beherrschen konnte. Wenn die Plasmen aus ihrem Blut extrahiert und solchen Patienten verabreicht werden könnte,  die sich in einer schweren, akuten Phase befinden, in der sich das Virus in ihrem Körper repliziert, könnte dadurch diese Personen sehr schnell Hilfe bekommen. Das ist die passive Immunisierung und wird seit Jahrzehnten gegen verschiedene Krankheiten eingesetzt ", sagte Zsombor Lacza.

OrthoSera ist ein Unternehmen, das innovative Blutserumtherapien entwickelt. Die Zielgruppe ist die Gelenkregeneration und der Knochenersatz. Als Reaktion auf die Herausforderung der Coronavirus-Epidemie richtet das Unternehmen seine Forschungs- und Herstellungskapazitäten ausschließlich für die Entwicklung einer antiviralen Serumtherapie. Die Forscher haben festgestellt -  im Vergleich zu den eigenen, früheren Daten und zu den frischen Daten, die in der internationalen Fachliteratur erschienen sind -  dass der durch das Coronavirus verursachte "Zytokinsturm", der eine übermäßige Aktivität der Entzündungsreaktion des Körpers bedeutet, ist den Zytokinmustern, die bei OrthoSera-Messungen gefundenen wurden, ähnlich. Frühere Studien haben gezeigt, dass die entzündliche Zytokine mit der Zugabe von gesundem Serum gehemmt werden können. All dies kann die Möglichkeit anbieten, dass die Anwendung der Serumtherapie der Zustand der Coronavirus-Patienten signifikant verbessern kann.

Mehrere Studien haben gezeigt, dass durch die Messung von Zytokinmustern vorhergesagt werden kann, bei welchem ​​Patienten ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Komplikationen besteht. Andererseits kann durch die Verabreichung eines gesunden Serums auch die Viruserkrankung geheilt werden. Wichtige Tatsache: Wenn ein gesundes Serum von einer Person gespendet wird, die bereits infiziert und dann geheilt wurde, und einen hohen Anteil an Antikörpern im Blut hat, dann kann die Behandlung zwei Auswirkungen haben: Zum einen reduziert sie die Entzündungen und zum anderen inaktiviert sie die Viren.

"Studien zeigen nun, in welcher Phase der Krankheit diese Art von Hilfe nützlich sein kann", fügte Zsombor Lacza hinzu. Dieses Verfahren kann dem Körper helfen, die durch das Coronavirus verursachte (Lungen-) Entzündung allein zu bekämpfen. Sie suchen derzeit Personen, die vom Coronavirus geheilt worden sind und viele Antikörper in ihrem Körper haben.

Das Verfahren ist übrigens ein relativ kleines Opfer für diejenigen, die zwischen 18 und 60 Jahre alt sind. Es dauert eine halbe Stunde und kann alle 3-4 Tage wiederholt werden. Es wurde bereits eine Facebook-Seite erstellt, um die Betroffenen zu lokalisieren. Das Forschungsteam erwartet jedoch auch, dass sich gesunde Coronavirus-Patienten unter info@orthosera.com oder 06-70-363-87-68 melden.

Die Hauptpartner der Forscher bei der Herstellung des Antiserums sind Kedplazma Kft. und der Nationale Blutbesorgungsdienst, und die Behandlung der Patienten wird von der Forschungsgruppe an der Semmelweis-Universität begonnen. Die Messung der antiviralen Antikörperspiegel wird im einzigen Labor in Ungarn von der Virologischen Forschungsgruppe der Universität Pécs durchgeführt. Hier ist es einzigartig möglich lebende Viren mit der höchsten Sicherheitsklassifizierung zu untersuchen.

QUELLE:

infostart.hu

FOTO:

Pixabay