Eine Delegation besuchte Jordanien zwischen 4-11. Oktober in der Organisation des Zentrums für Verteidigungsforschung des Instituts für Präventivmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs und der EU-FIRE Group. Die Medizinische Fakultät der Universität Pécs hat die mit dem Jordanian Royal Medical Services (RMS) bereits seit drei Jahren bestehenden vertraglichen Beziehung auf weitere drei Jahre verlängert.
Die Delegation wurde von Professor Dr. István Kiss, Direktor des Instituts für Präventivmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs geleitet. Weitere Mitglieder der Delegation waren Dr. István Kobolka, Leiter des Zentrums für Verteidigungsforschung, Dr. Zsuzsanna Kiss, Forscherin der sozial benachteiligten Gruppen. Die administrative Kollegen repräsentierten Tímea Németh-Szolár (Promotions- und Habilitationsbüro) und Katalin Nagy (Studienreferat). Von jordanischer Seite empfing die Delegation aus Pécs Dr. Yousef Jamal Zureikat, Generaldirektor der RMS und seine Mitarbeiter, Dr. Abeer Haddadin, Berater des Obersten ARC-Ausschusses und Dr. Yazeed Gougazeh, Assistenzprofessor des RMS und Instruktor für Krankenpflege.
Ziel des Besuches war, über den auch das Jordanian Royal Medical Service auf der eigenen social Media Seite berichtete: Besuch der zwei von der RMS betriebenen Einrichtungen, das Queen Alia Military Hospital und das King Hussein Medical Center bzw. ein Besuch im Flüchtlingslager in Zaatar mit Blick auf die gesundheitlichen Aspekte der Migration.
Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war die Klärung des folgenden Schrittes der bereits früher begonnenen Verhandlungen über die Kurzzeit-Schulungsprogramme für jordanische Ärzte bzw. weitere Möglichkeiten der Kooperation in die Wege zu leiten, in Bezug auf die Zahl der Praktikantenstellen für jordanische Studierende aus Pécs in den jordanischen Gesundheitseinrichtungen zu erhöhen. Bei den Gesprächen ging es auch um Stipendien und Promotionsstipendien bzw. der Eigentümer der EU-FIRE-Gruppe, Péter Kovács stellte den jordanischen ärztlichen Leitern die medizinischen Spezialprodukte des Unternehmens vor.
Das Jordanian Royal Medical Services betreibt 10 Krankenhäuser und medizinische Zentren mit 27 000 Fachkräften, darunter 5000 Ärzte und bietet fast für die Hälfte der Bevölkerung Gesundheitsdienstleistungen. Neben der Hauptzielgruppe, dem Militärpersonal und ihren Familienangehörigen empfangen sie auch Patienten von der Umgebung. In den zwei besichtigten Institutionen sind sowohl die Organisation als auch die Ausstattung vorbildlich. Die zahnärztliche Abteilung alleine im Hussein Medical Center behandelt täglich 4-5000 Patienten. Die Warteliste für die bildgebende Verfahren beträgt nicht mehr als 2 Wochen, während die Geräte in der Regel nicht älter als 2-3 Jahre sind. Die Prothesen für die korrigierenden Behandlungen werden von dem lokalen Fachpersonal angefertigt.
In der Vertretung der Delegation unterbreitete Professor Dr. István Kiss einen Vorschlag: Für die jordanischen Studierenden der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs wäre von Vorteil, wenn sie ein Praktikum in ihrem Heimatland in muttersprachlicher Umgebung, eventuell in ihrem zukünftigen Arbeitsplatz absolvieren könnten. Sie könnten dabei ihre beruflichen Kontakte ausbauen und das jordanische Gesundheitssystem kennenlernen. In Kenntnis des besichtigten Arbeitsumfeldes würden sie mit Sicherheit ein hohes Maß an aktuellen beruflichen Fähigkeiten mit einem aktuellen technischen und wissenschaftlichen Hintergrund erwerben können.
Während der Verhandlungen begrüßte der jordanische Partner die Tatsache, dass seitens der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs bald Kurzzeit-Schulungsprogramme verwirklicht werden können. Andererseits versicherten sie die Mitglieder der Delegation, dass sie als akkreditierte Gesundheitseinrichtung die in Pécs studierende jordanische Studierende gerne unter vereinbarten Bedingungen für Praktika aufnehmen werden.
Die Delegation besuchte anschließend das Flüchtlingslager in Zaatar, wo rund 82 000 überwiegend syrische Flüchtlinge betreut werden, und ihnen eine Grundversorgung und psychologische Betreuung angeboten werden. Während des kurzen Besuches hatten die Delegationsmitglieder die Möglichkeit, mit hochrangigen Beamten, Ärzten und technischen Experten, die die technischen Bedingungen vor Ort sichern, über die Möglichkeiten, über die größten Herausforderungen und über die Bedingungen der Arbeit sich zu informieren.