Neue Kooperationen im Deutschsprachigen Studiengang

8 März 2022

ZurZeit studieren an unserer Fakultät 56 deutsche Studierende Zahnmedizin und 650 allgemeine Humanmedizin. Mit den zwei neuen Kooperationen, die vor Kurzem bezüglich der deutschsprachigen Zahnmedizin- und allgemeiner Humanmedizin Ausbildung zustande gekommen sind, können 17 weitere deutsche Studierende im kommenden Studienjahr zugelassen und gefördert werden. Über die Relevanz der Abkommen berichtete uns Professor Dr. Péter Than, Vorsitzende der Kommission des Deutschsprachigen Studienganges.

 

von Rita Schweier

 

"An unserer Fakultät hat der Unterricht in deutscher Sprache eine angesehene Tradition. Wir müssen unbedingt Professor Dr. Róbert Ohmacht gedenken, der dabei eine erhebliche Rolle gespielt hat und Dr. Balázs Sümegi, der damals als Dekan den deutschsprachigen Studiengang initiiert und unterstützt hat. Auf ihr Werk ruht auch unsere Arbeit, indem wir uns kontinuierlich an die Änderungen in unserem Umfeld anpassen. Die Lage der kostenpflichtigen fremdsprachigen Studiengänge in Europa hat sich in den letzten Jahren aus mehreren Sichten geändert. Wir haben beachtliche Konkurrenzen in der östlichen Region, aber auch die Möglichkeiten des Privatstudiums haben sich in Deutschland und in Österreich deutlich ausgebreitet, von denen die angehende Studierende ihre Wahl treffen können. Zurzeit bietet dies für uns die größte Herausforderung. Da an diesen Institutionen der Unterricht zumeist in englischer Sprache läuft, wobei wir das ganze Studium in deutscher Sprache anbieten, haben wir unseren Vorsprung bislang noch behalten können, wobei aber die Studiengebühren diese Konkurrenz weiter verstärken. In Ost Europa gibt es günstigere Ausbildungen als unsere" – sagte Dr. Péter Than in dem er hinzufügte, dass der deutschsprachige Studiengang ein gut funktionierendes Unterrichts- und Administrationssystem geworden ist, das nur ab und zu kleinere Änderungen benötigt.

Laut dem Vorsitzenden des Deutschsprachigen Studienganges hat sich die Zahl der Bewerbungen – auch wenn nur in kleinem Maße, aber – landesweit verringert. Den Grund dafür kennen wir im Moment noch nicht, die Pandemie kann auch einer davon sein, aber auch der Fakt, dass die Zulassungskriterien der Medizinausbildung in Deutschland vereinfacht worden sind. In der aktuellen Situation müssen wir auf die stabilen Kooperationen abzielen. Unsere Partner bieten der Studierenden durch die Ausbildung an der Medizinischen Fakultät in Pécs – die heutzutage in Deutschland eine recht hohe Reputation hat – eine Ausbildung, damit ihre sponsorte Kandidaten später zu Hause eine vorher bestimmte Rolle erfüllen. Der Beweggrund dafür ist der Ärztemangel in Deutschland, der besonders in den kleineren ländlichen Städten zu spüren ist.

Ein gutes Beispiel dafür ist der Abkommen mit der Sächsischen Ärztekammer, die schon seit acht Jahren läuft. Vor zwei Jahren hat sich auch das lokale Gesundheitsministerium eingeschaltet. Über sie werden jährlich vierzig Studierende zum deutschen Programm zugelassen. Laut Dr. Péter Than ist diese eine fixe und stabile Kooperation, der Auswahlverfahren läuft anhand der Kriterien, die der ausländische Partner aufgestellt hat. Die Bewerber werden an der medizinischen Fakultät in Pécs ausgeschieden, obwohl es meistens um Jugendlichen mit hervorragenden Leistungen handelt.

Anhand dem Erfolg der sächsischen Kooperation hat die zahnärztliche Kammer der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt unsere Fakultät ersucht, um eine Vereinbarung auf dem Gebiet der Zahnarztsausbildung abzuschließen, die im Januar auch erfolgreich abgeschlossen wurde. Neulich haben wir die Information erhalten, dass sie bereits siebzig Bewerber haben, wobei sie – über die Zahl der aktuellen Bewerber – nur weitere 12 Bewerber zulassen können. Anhand dem sächsischen Modell werden auch sie nach Hause zurückkehren und dort als Zahnarzt arbeiten, als Gegenleistung dafür, dass die Kammer ihre Studiengebühren finanziert. Die Erweiterung entstand erfreulicherweise im zeitlichen Einklang mit der Übergabe des neuen zahnmedizinischen Bildungszentrums. Das moderne Gebäude und dessen Infrastruktur bietet einen hervorragenden Hintergrund zur praktikumsorientierten Vorbereitung, die eine bemerkenswerte Anziehungskraft der medizinischen Fakultät in Pécs ist, da in Deutschland die Möglichkeit auf eine praxisorientierte Arbeit viel eingeschränkter ist.

Dr. Péter Than berichtete auch über einen weiteren Abkommen, der durch die Vermittlung eines ungarischen Kollegen zustande gekommen ist, der in Deutschland arbeitet und seit mehreren Jahren mit unserer Fakultät kooperiert. Als Oberarzt und Beauftragter für die Ausbildung der Krankenhauskette Marienhaus Kliniken GmbH ersuchte er die Kommission des Deutschsprachigen Studienganges mit dem Ziel, dass sie fünf ihrer Studierenden unterstützen möchten und bereit sind, die Hälfte ihrer Studiengebühren zu bezahlen, damit diese nach dem Abschluss an den verschiedenen Fachgebieten der Krankenhauskette arbeiten.

Laut Fazit von Dr. Péter Than laufen neben dem herkömmlichen, auf eigener Bewerbung und Finanzierung beruhenden Unterricht drei spezielle Stipendienprogramme an der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs, die die Ausbildung von 45 Studierende der allgemeinen Humanmedizin und 12 Studierende der Zahnmedizin decken. Dies ist eine beachtliche Anzahl der Studierenden, die für das erste Semester zugelassen werden – ca. 170-180 Personen –, nämlich ein Drittel. Es handelt sich hier um sorgfältig ausgewählte, gut ausgebildete und motivierte Jugendliche, die das Studium ernst nehmen. Dies ist auch das Interesse der kooperierenden Partner, da ihre Investition nur auf diesem Wege rentabel sein wird.

"Unsere Zukunft liegt in den Kooperationen, da die Einzelbewerbungen mehr dem Zufall zugelassen sind. Das sächsische Modell hat sich bewährt und dies bietet uns eine feste Stabilität." – formulierte Dr. Péter Than, der das Aufrechterhalten des Niveaus des deutschsprachigen Studienganges bzw. die Reputation der bei uns erworbener Diplom als wichtige Ziele hervorgehoben hat. Diese benötigen eine kontinuierliche Arbeit und Aufmerksamkeit, für die wir den Schwung und Glaube aus den positiven Rückmeldungen von unseren Studierenden und deutschen Kooperationspartner bekommen.