"Ein gerader Weg der Talente" – erste ungarische Brain Bee wurde in Pécs organisiert

1 Juni 2022

Das János Szentágothai Forschungszentrum der Universität Pécs veranstaltete am 28. Mai die erste ungarische Abschlussrunde des auf Neurowissenschaften ausgerichteten internationalen Brain Bee für Schüler der Mittelschule. Der Schüler auf dem ersten Platz können im Juli im Finale des mittlerweile 24 Jahre alten Wettbewerbs unter Beweis stellen. Gönnerin der ersten ungarischen Brain Bee war Dr. Zsuzsanna Helyes, Direktorin des Szentágothai Forschungszentrums. Den Vorsitz des Organisationskomitees übernahm Dr. Ágnes Kemény (Zentrum für Neurowissenschaften der Universität Pécs).

Wie es auf der Website der Veranstaltung steht, wurde die erste internationale Brain Bee von Dr. Norbert Myslinski im Jahr 1998 organisiert. Es hat in den letzten zwei Jahrzehnten Tausende von Student*innen dazu inspiriert, ihre Karriere in den Neurowissenschaften aufzubauen. Über 25.000 Studenten*innen aus über 50 Ländern nehmen jedes Jahr teil, und die Besten können sich in der internationalen Endrunde messen.

An der ersten ungarischen Brain Bee haben 37 Personen teilgenommen. Laut des Interviews auf UnivPécs.com mit Dr. Zsuzsanna Helyes und Dr. Agnes Kemény fand die schriftliche Runde im April, und die zweite, mündliche Runde Ende Mai statt. Sie erklärten, dass sie den Wettbewerb aus dem Nichts aufbauen und Helfer mit dem nötigen technischen Wissen rekrutieren müssten. Die Anzahl der Teilnehmer war jedoch eine angenehme Überraschung, es gab Teilnehmer aus allen Regionen des Landes. Der Wettbewerb hat wahrscheinlich diejenigen Studenten angezogen, die einen Berufseinstieg in Biologie oder Biowissenschaften planen.

Nach der zweiten Runde am 28. Mai, für die sich 12 der ursprünglich 37 Teilnehmer qualifizierten, wurden die endgültigen Ergebnisse der lokalen Runde bekannt gegeben. Der erste Platz ging an Lawson Richard Hanh, Schüler des Fazekas Mihály Grund- und Sekundargymnasiums in Budapest. er wird Ungarn beim internationalen Wettbewerb vertreten, der vom 9. bis 12. Juli in Paris stattfindet. Am internationalen Wettbewerb sind drei Preisträger zu erwarten, die neben der fachlichen Anerkennung einen beachtlichen Geldpreis erhalten.

„Ich habe mich schon immer für Themen im Zusammenhang mit Biochemie und Molekularbiologie interessiert, und was meine Aufmerksamkeit am meisten auf sich gezogen hat, war die Neurologie. Ich habe in Ungarn nach solchen Wettbewerben gesucht, aber ohne Erfolg. Und dann hat mich ein Professor, bei dem ich quasi als Auszubildenden beschäftigt wurde, auf diesen Wettbewerb aufmerksam gemacht, weil er meinte, dass es eine gute Gelegenheit für mich wäre. Und das war es wirklich“ – erklärte Lawson Richard Hanh dem Reporter von UnivPécs.com nach der Bekanntgabe der Ergebnisse.

Der zweite Platz der ersten ungarischen Brain Bee ging an János Dániel Wodala (Radnóti-Miklós-Gymnasium in Szeged), und der dritte Platz ging an Boldizsár Bősze (Radnóti-Miklós-Gymnasium in Szeged).

„Die Tatsache, dass jemand als Teenager diesen Wissensstand haben kann, ist fantastisch, und es bedeutet, dass es eine neue Generation von Experten in der neurowissenschaftlichen Forschung und klinischen Fachleuten des Nervensystems geben wird“,

erklärte Dr. Zsuzsanna Helyes an den Reporter von UnivPécs.com.

„Es gibt mehrere Erkrankungen des Nervensystems, von chronischen Schmerzen bis hin zu neurodegenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates oder Erkrankungen, die die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigen.  Dies sind Therapiefelder, die absolut nicht erschöpft sind, und es gibt noch viel zu forschen, um die Behandlung von Patienten zu verbessern. Dies hat auch an der Universität Pécs eine Basis und eine Geschichte und beinhaltet viele Möglichkeiten“, fügte der Professor hinzu und betonte, dass die Tore des Wissens für die Jugendlichen, die sich für Neurowissenschaften interessieren offenstehen.

„In Ungarn gibt es starke Forschungsgruppen in Bezug auf Infrastruktur, Forschungsprofile und Fördermöglichkeiten, und es lohnt sich da beizutreten.

Der Vorteil, den wir in Pécs gegenüber anderen Forschungsgruppen haben, besteht darin, dass wir besser in der Lage sind, klinisch orientierte neurowissenschaftliche Forschung durchzuführen. Neben dem Forschungszentrum kooperieren auch die Medizinische Fakultät, die Fakultät für Naturwissenschaften und die Fakultät für Pharmazie mit den Kliniken. Wir betreiben translationale neurowissenschaftliche Forschung, wo das Spektrum von Untersuchungen auf zellulärer Ebene oder intrazellulären Prozessen bis hin zu Anwendungen am Patienten reicht. Es gibt einen geraden Weg für Talente, alle enthusiastischen und ehrgeizigen Jugendlichen sind herzlich willkommen!“ – sagte die Direktorin des Forschungszentrums János Szentágothai.

Mitwirkende an der Organisation der ungarischen Runde von Brain Bee:

  • János Szentágothai Forschungszentrum der Universität Pécs, Zentrum für Neurowissenschaften
  • Universität Debrecen (als Mitglied von Neurotech EU), Medizinische Fakultät, Institut für Anatomie, Histologie und Embryologie
  • Medizinische Fakultät der Universität Debrecen, Institut für Physiologie
  • Medizinische Fakultät der Universität Pécs, Institut für Anatomie
  • Medizinische Fakultät der Universität Pécs, Klinik für Neurologie
  • Universität Pécs, Endre Grastyán Translationales Forschungszentrum
  • Ungarische Gesellschaft für Neurowissenschaften

Die nächste ungarische Runde von Brain Bee findet 2023 statt.

FOTO:

Dávid Verébi