Wie wir bereits berichtet haben, wurde an der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs die Reform der Bildungsentwicklung PotePath entwickelt, um die Student*inne ab dem Frühlingssemester dieses Studienjahres bei der Vorbereitung auf ihr Studium zu unterstützen und ihre Orientierung im medizinischen Beruf wirksam zu fördern. Der Kern des neuen Systems besteht darin, dass die Wahlfächer in vier Kategorien eingeteilt wurden: manuelle, konservative, forschende und allgemeinmedizinische Fächer, um den Student*innen die Auswahl zu erleichtern und ihnen Leitlinien für die Gestaltung ihres Studiums zu geben. Wir haben Dr. László Czopf, Prodekan für Bildung, über die Details der Reform gefragt.
Verfasst von Rita Schweier
"Wir müssen die Ausbildung ständig verbessern, denn es gibt kein schon fertiges System. Das hat auch damit zu tun, dass jedes Jahr neue Student*innen mit neuen Bedürfnissen kommen und auch auf internationaler Ebene neue Trends auftauchen, die zu beachten sind. Wir sind auch damit konfrontiert, dass es für die Studierenden schwierig ist, aus den Wahlfächern in den Studiengängen Allgemeinmedizin, Zahnmedizin und Pharmazie zu wählen", sagte der Prodekan für Bildung.
Er sagte, bisher orientierten sie die Student*innen mit der Angabe des Semesters, in dem die Fächer empfohlen werden, und mit dem erforderlichen Vorbildungsniveau, um das Fach zu belegen. Der Studiengangsleiter konnte auch angeben, welche Fächer – maximal drei - Voraussetzung für das jeweilige Wahlfach oder Pflicht-Wahlfach sind. Abgesehen davon mussten die Studierenden ihre Wahlfächer und Pflicht-Wahlfächer aus einem 900 Seiten umfassenden Dokument auswählen. Die Medizinische Fakultät unterstützt sie seit ein oder zwei Jahren bei ihren Entscheidungen mit Empfehlungen und vermerkt im Studienplan, welche Wahlfächer und Pflicht-Wahlfächer für ein bestimmtes Semester besonders geeignet sind, aber das sind nur subtile Hinweise, um die im System möglicherweise auftretenden jeglichen Zwänge oder Dissonanzen zu vermeiden.
"Das Bewusstsein, die Interessen und die persönlichen Karrierepläne der Student*innen sind sehr unterschiedlich. Es gibt einige, die alle Möglichkeiten ausprobieren und sich erst gegen Ende ihrer Ausbildung entscheiden, andere, deren Entscheidungen von ihren Eltern oder zukünftigen Arbeitgebern getroffen werden, und wieder andere, die schon im ersten Jahr wissen, welche Fachrichtung sie nach dem Studium wählen werden. PotePath hilft vor allem den letzteren, indem es die Wahl und Pflicht-Wahlfächer gruppiert: konservative Medizin, manuelle Medizin, Forschung und allgemeinmedizinische Fächer, was eine gezieltere Orientierung als bisher ermöglicht. Diese konzeptionelle Gliederung kann auch für diejenigen nützlich sein, die sich in ihrer Entscheidung unsicher sind, aber einen Weg auswählen möchten, den sie für richtig halten, um zu testen, wie erfolgreich sie sein werden", so Dr. László Czopf.
Er sagt, dass das System vor allem auf die vorklinischen und klinischen Module abzielt, da die Interessen der Student*innen in dieser Phase eindeutiger werden. Gleichzeitig hielt es die Leitung der Fakultät für wichtig, dass es von Beginn der Ausbildung solche Elemente gibt, die "ergebnisorientiert" sind und deutlich machen, dass es sich um eine medizinische Ausbildung handelt. Sie hielten es auch für wichtig, dass die Student*innen bei dem Erlernen zahlreicher theoretischer Fächer nicht das Interesse an der helfenden Seite des Arztberufs verlieren.
Der Prodekan betonte, dass die Module austauschbar sind und dass es von Vorteil sein kann, wenn der Student*in sogar aus mehreren Gruppen wählt. Zum Beispiel können Student*innen, die sich auf eine Karriere in der Forschung vorbereiten, auch manuelle Fähigkeiten benötigen, da sie bei Experimenten an Tieren operieren werden. Wie er sagte, können die Lehrkräfte der Pflichtfächer bei der Wahl der Wahlfächer und der Pflicht-Wahlfächer eine große Hilfe sein, da sie die Leistungen und Interessen der Student*innen kennen, aber auch die Betreuer in der Demonstratoren-Studentenkreis und im Wissenschaftlicher Studentenzirkel sowie die verschiedenen Studentenorganisationen, wie die PTE Surgical Society oder die Pécs Emergency Society, können Unterstützung leisten.
"Seit der Einführung der kreditbasierten Ausbildung besteht die Herausforderung für alle medizinischen Fakultäten darin, sicherzustellen, dass die Student*innen aus dem Angebot an Wahlpfächern und Pflicht-Wahlfächern tatsächlich das auswählen können, was ihre Ausbildung unterstützt. Die Strategie zur Erleichterung dieses Prozesses und zur Unterstützung der Orientierung ist überall unterschiedlich. In Deutschland zum Beispiel hat die Universität Jena alle Wahlfächer in drei Kategorien eingeteilt. Ihr System ist starrer; die Student*innen müssen sich daran halten, was sie gewählt haben, während die Teilnahme hier in Pécs freiwillig ist. Am Ende der Ausbildung erhält jeder einen Abschluss in Allgemeinmedizin, egal ob er seinen Stundenplan auf PotePath aufgebaut hat oder einen traditionellen Stundenplan hatte; wir wollen ihnen nur helfen, sich zurechtzufinden und ihre Entscheidungen zu erleichtern. Ein(e)Student*in, der/die als Medizinwissenschaftler*in beginnt, kann Arzt*in werden, wenn er/sie seine/ihre Meinung ändert, und das Gleiche gilt für diejenigen, die vom klinischen in den theoretischen Bereich wechseln", fügte der Prodekan für Bildung hinzu, der auch darauf hinwies, dass die Student*innen die Möglichkeit haben werden, das PotePath-System zu überfüllen, und dass sie keine Gebühren über ihre Studiengebühren hinaus zahlen müssen.
Die Spezialisierung im PotePath-System führt zum Erhalt eines Zertifikats, das für die Student*innen bei der Suche nach einer Stelle an der Medizinischen Fakultät oder am Klinikum und vermutlich auch anderswo vorteilhaft sein kann, weil es beweist, dass sich der/die Student*in bewusst auf seine Karriere vorbereitet und Fähigkeiten erworben hat, die andere vielleicht nicht haben. Dr. László Czopf betonte, dass in dieser Hinsicht auch die Verwendung des Dokuments "Studienbuch der klinischen Kompetenzen " hilfreich sein kann, dessen Verwendung auch zum Erwerb zusätzlicher, fakultativer Fähigkeiten beitragen kann, die auf eine besondere Motivation für ein bestimmtes Gebiet hinweisen.
"PotePath ist eine Dienstleistung, der unseren Student*innen hilft, ihre Motivation zu steigern und ihre Ziele zu erreichen. Wir wollen sie nicht mit zusätzlichen Aufgaben, Zwängen oder quälender Ungewissheit belasten, sondern im Gegenteil, wir wollen ihnen helfen, da wir ihnen die Wahlfreiheit gegeben haben. Wir wollen, dass unsere Student*innen PotePath gerne verwenden, mit dem Ziel ihre Ausbildung zu verbessern", so der Prodekan für Bildung zusammenfassend.
Fotos:
Dávid VERÉBI
Lajos KALMÁR