Die Arbeit des studentischen Demonstratoren Kreises der medizinischen Fakultät in Pécs ist auch im europäischen Vergleich vorbildlich

10 November 2025

Im September 2025 wurde in der Fachzeitschrift Medical Teacher eine Publikation der Mitarbeiter der Medizinischen Fakultät von Pécs veröffentlicht, in der sie die Rolle der so genannten „Near-Peer-Tutoren“, d. h. die Rolle der am Demonstratoren Studentenzirkel der Universität Pécs teilnehmenden Studenten in der medizinischen Ausbildung, in Bezug auf die Auswirkungen ihrer Tutorentätigkeit unter ihren Kommilitonen auf ihre eigenen Leistungen und akademischen Fortschritte untersuchten. Die Mitteilung hebt die einzigartige Arbeitsweise und Organisation des DDK hervor, dass vor zehn Jahren gegründet wurde und in Europa einzigartig ist und als Modell für andere medizinische Fakultäten dienen kann. Eine der Autorinnen der Publikation ist Dr. Andrea Tamás, Präsidentin des DDK und außerordentliche Professorin am Institut für Anatomie an der Medizinischen Fakultät in Pécs, die die wichtigsten Elemente ihrer Modellaktivitäten zusammenfasst.

Verfasst von Rita Schweier

Medical Teacher ist eine internationale, von Experten begutachtete medizinische Fachzeitschrift, die als offizielle Zeitschrift der Association for Medical Education in Europe (AMEE) Forschungsergebnisse zur Aus- und Weiterbildung in den Gesundheitsberufen veröffentlicht. In diesem ist der Artikel der Mitarbeiter der Medizinische Fakultät erschienen: Academic performance and progression among near-peer tutors: A comparative analysis in undergraduate medical education.

"Bei den near-pear Tutoren handelt es sich um Studenten des Demonstratoren Kreises, die ihren Kommilitonen beim Unterrichten verschiedener Fächer helfen. Zur Bündelung ihrer Kräfte sowie zur leichteren Nachverfolgung und Unterstützung ihrer Tätigkeit – auf Wunsch von Herrn Prodekan Dr. László Czopf – haben wir vor zehn Jahren die DDK gegründet, und seine Leitung gebildet, der neben dem Prodekan und mir auch Dr. Kristóf Filipánits, Dr. Judit Sebők, Dr. Ágnes Koppán, Dr. Timea Németh und Dr. Zsófia Míra Peresztegi angehören. Die Idee, die Rolle der Near-Peer-Tutoren in der medizinischen Ausbildung zu untersuchen, die Auswirkungen ihres Tutorings auf ihre eigenen Leistungen zu untersuchen und Daten zum Nachweis der Wirksamkeit ihrer Arbeit bereitzustellen, stammt von Professor András Komócsi, Vizerektor für akademische Angelegenheiten der PTE. Es gibt bereits zahlreiche Veröffentlichungen über den Nutzen ihrer aktiven Teilnahme, aber über die positiven Auswirkungen auf ihren akademischen Fortschritt, die sich über sechs bis sieben Jahre erstrecken und die Aktivitäten von 1.544 ungarischen und ausländischen Studierenden zusammenfassen, wurde bisher noch nicht berichtet", so Dr. Andrea Tamás.

Bessere Noten, weniger passivierte Semester, eine sich entwickelnde Vortragskompetenz und größeres Selbstvertrauen.

Demonstration bedeutet für jedes Fach etwas anderes. Am Institut für Medizinische Fachsprachen und Kommunikation helfen sie zum Beispiel beim Sprachunterricht, am Institut für Anatomie bei der Demonstration von Präparaten, bei der Vorbereitung von Tests und bei der Unterstützung der Studierenden bei der Prüfungsvorbereitung. In den Kliniken sind sie bei der Anamneseerhebung, der Kommunikation mit den Patienten und der Durchführung der körperlichen Untersuchung dabei. Viele von ihnen helfen auch beim Verfassen von Scripten für das Institut.

Für ihre Lehrtätigkeit erhalten die Studierenden pro Semester zwei Kreditpunkte, dafür müssen sie mindestens zwei Stunden pro Woche als Demonstrator tätig sein, was im Laufe eines Semesters 24 Stunden bedeutet. Mindestens die Hälfte davon entfällt auf Kontakt- bzw. Praxisstunden. Es gibt Studierende, die in mehreren Instituten aktiv sind. Die Besten unter ihnen sind jene, die sich auch stark an der Ausbildung der jüngeren Demonstratoren beteiligen

Dr. Andrea Tamás wies darauf hin, dass die Analyse ihrer Daten eindeutig gezeigt hat, dass Studierende, die während ihrer Ausbildung auch Demonstrationsarbeiten durchgeführt haben, viel bessere Noten in den Abschlussprüfungen und im Abschlussexamen erhielten und viel weniger Passivsemester hatten als diejenigen, die dies nicht taten. Diese Studenten haben in den Fächern, die sie unterrichten, entweder die Note 4 oder 5 erhalten, was für die Aufrechterhaltung der Qualität der Ausbildung wichtig ist. Die Forschung hat auch gezeigt, dass sich die Präsentationsfähigkeiten der Demonstratoren verbessern, was sie in ihrer postgradualen Ausbildung und in ihrer zukünftigen medizinischen Praxis gut nutzen können, und sie können auch mehr Selbstvertrauen und Selbstsicherheit gewinnen.

Immer mehr Kliniken öffnen sich für Demonstranten

Laut Dr. Andrea Tamás wächst die Zahl der Kliniken, die an der gemeinsamen Arbeit sich beteiligen möchten. Heute können viele Studenten in der II. Klinik für Innere Medizin und Zentrum für Nephrologie, Diabetologie, des PTE-Klinikums sowie in den I. Klinik für Innere Medizin, Klinik für Kardiologie und Klinik für Chirurgie arbeiten. An der medizinischen Fakultät in Pécs werden in insgesamt 20 theoretischen Instituten und Kliniken Demonstrationstätigkeiten durchgeführt.

„Für Demonstratoren, die an klinischen Praktika teilnehmen, ist eine strenge Grundausbildung erforderlich. Ihre Arbeit wird derzeit von fast 90 Mentor-Ausbildern beaufsichtigt und unterstützt. Die Zahl unserer registrierten Demonstratoren ist in den letzten Jahren stetig gestiegen, in den letzten sechs Monaten waren es mehr als 350, davon 180 ungarische und der Rest ausländische. Diejenigen, die mindestens sechs Monate lang demonstriert haben, können im nächsten Semester es als Kurs aufnehmen, und so die zwei Kreditpunkte erhalten", fügte Sie hinzu.

Im Vergleich zu den nationalen Indikatoren sei diese Zahl außergewöhnlich hoch, und ihre systemische Organisation und Zusammenarbeit sei im europäischen Vergleich vorbildlich. Davon überzeugt sich Dr. Andrea Tamás jedes Jahr, wenn sie sich als Vorstandsmitglied der AMSE (Association of Medical Schools in Europe) mit Kollegen anderer europäischer medizinischer Fakultäten berät.

Einzigartiges Registrierungssystem

"Unsere Publikation ist auch deshalb etwas Besonderes, weil sie ein einzigartiges Registrierungs- und Organisationssystem darstellt, das auf der ordnungsgemäßen Registrierung unserer Studenten beruht und es uns ermöglicht, den Überblick darüber zu behalten, wo sie ihre Demonstrationsarbeiten durchführen, welches Fach sie belegen, wer der für sie zuständige Lehrer ist oder an welche Art von Unterricht sie teilnehmen. Wir haben dieses neue System im vergangenen Jahr mit Hilfe von Dr. Kristóf Filipánits, einem Mitglied unseres Leitungsgremiums - der als Student daran beteiligt war - und den Mitarbeitern der Direktion für Informationstechnologie und Innovation eingeführt. Es hat uns auch ermöglicht, Daten von 1.544 Studenten zu sammeln und zu analysieren", betonte Sie.

Beweggründe für die Teilnahme an einer Demonstratoren Arbeit

Dr. Andrea Tamás ist der Meinung, dass eine starke Motivation für die Tätigkeit als Demonstrator darin besteht, dass die Studierenden einen Demonstrator hatten, zu dem sie aufgeschaut haben, von dem sie viel gelernt haben und mit dem sie gerne gearbeitet haben. Das positive Feedback, das die Demonstratoren von ihren Kommilitonen erhalten, ist ebenfalls ein Motivationsfaktor, ganz zu schweigen von dem Erfolgserlebnis, das sie haben, wenn sie gut und deutlich erklären. Sie sind auch dadurch motiviert, dass sich ihre akademischen Ergebnisse verbessern, da sich ihr Unterricht in ihrem eigenen Lernen widerspiegelt.

Sie sagte, dass die Organisationen, die von ausländischen Studenten ins Leben gerufen wurden, die Surgical Society und die Emergency Society, wichtig sind, da sie oft Fortbildungskurse und Workshops organisieren, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Darüber hinaus organisiert die Fakultät monatlich Fortbildungskurse für Demonstranten und mehrere Workshops auf deren Initiative. Workshops in Anatomie, Pathologie, Innerer Medizin und Chirurgie sind bei den Studenten ebenfalls sehr beliebt, da sie viel praktische Erfahrung vermitteln.

  "Für die besten Demonstratoren gibt es auch Stipendien, und sie können sogar den Preis ‚Herausragender Demonstrator‘ gewinnen, der bei der Abschlussfeier im sechsten Jahr an die besten ungarischen, englischen und deutschen Studenten verliehen wird. Natürlich würdigen wir auch die Arbeit unserer Mentoren", fügte Sie hinzu.

Beweggründe für Mentor Arbeit

Für die Mentoren, d. h. die Lehrer, die die Demonstrationsschüler einstellen und ausbilden, bedeutet die Anwesenheit eines Demonstrationsschülers eine Menge zusätzlicher Arbeit, da sie auf ihn achten, ihn begleiten und unterstützen müssen, aber seine Anwesenheit hat mindestens ebenso viele Vorteile: Sie können mit den Studierenden in kleinen Gruppen arbeiten, die ihre Kommilitonen in ihrer Muttersprache um Hilfe bitten können, wenn sie mit einem Satz auf Englisch oder Deutsch Schwierigkeiten haben; sie können die Unterrichtsarbeit teilen; sie können den praktischen Unterricht bunter und motivierender gestalten. Laut Dr. Andrea Tamás übernehmen Professoren auch eine Mentoren Rolle, und junge Menschen sind sehr daran interessiert, sich ihnen anzuschließen.

Vorbildliche Arbeitsweise und Organisation

"In unserem System bilden der theoretische und der klinische Teil eine integrale Einheit, wobei Mitarbeiter aus beiden Bereichen eng zusammenarbeiten, um den Weg der besten Demonstrationsstudenten zu lenken. Dies ist ein wichtiger Pfeiler unseres Erfolgs. Wir sind auch stolz auf das reichhaltige methodische System, das wir mit unseren Studenten entwickelt haben. Die Tatsache, dass wir eine kleine, familiär geführte medizinische Fakultät mit persönlichen, vertrauten Beziehungen sind, trägt ebenfalls zu unserer transparenten, qualitativ hochwertigen Arbeit bei. Es ist eine Freude, das rege Leben der DDK zu beobachten und an der entspannten Atmosphäre der Vollversammlungen teilzunehmen. Mehrere medizinische Fakultäten in Ungarn und im Ausland sind auf unser System aufmerksam geworden und haben sich sehr positiv darüber geäußert", sagte Sie.

Die Veröffentlichung wurde von Dr. András Komócsi, Professor und Vizerektor, Dr. Andrea Tamás, Dr. László Czopf, Dr. Kristóf Filipánits, Dr. Gergely Csaba, Dr. Eszter Veronika Csöngei und Krisztina Fischer, Forscherin und Dozentin an der Harvard Medical School, mitverfasst.

Foto:

Dávid Verébi