Eine dreiköpfige Delegation ist im Oktober in die USA und nach Kanada gereist, um bereits bestehende Kooperationen zu pflegen und neue Beziehungen auszubauen. Dr. Miklós Nyitrai, Universitätsprofessor und Dekan der Medizinischen Fakultät Pécs, Dr. Péter Kanizsai, Dozent, Lehrstuhleiter für Notfallmedizin des Klinischen Zentrums der Universität Pécs und Dr. Gábor Horváth, außerordentlicher Professor, neu gewählter Präsident der Kommission für Internationale Beziehungen der Medizinischen Fakultät, sind nach Houston, Boston, Sarasota und Toronto gereist und haben an Gesprächen und Programmen teilgenommen, von denen Dozent*innen und Student*innen in naher Zukunft profitieren können.
Verfasst von Rita Schweier
"Der Beziehungsaufbau mit den USA begann schon vor Jahrzehnten. Der Besuch im Jahr 2019 waren ein wichtiger Schritt in diesem Prozess: Zu diesem Zeitpunkt führten wir - Dr. Dóra Reglődi, Prodekanin, Péter Maróti und József Farkas - Gespräche mit der Mayo Clinic, der Medizinischen Fakultät Harvard, dem Methodist Hospital und dem Biomedical Engineering Center in Houston. Infolgedessen hielt Dr. Krisztina Fischer, Professorin an der Medizinischen Fakultät Harvard, hier in Pécs Weiterbildungskurse ab, und unsere Beziehung zu Dr. Akay Metin, einer der wichtigsten Persönlichkeiten des Gesundheitswesens an der Universität Houston, wurde vertieft - er wurde dieses Jahr zum Ehrenprofessor der Universität Pécs ernannt. Dr. Éva Morava, Professorin an der Mayo-Klinik, wurde hier zur Universitätsprofessorin, und zwei unserer hervorragenden Studenten konnten im Sommer an die Mayo-Klinik gehen, um dort zu forschen", so Dr. Miklós Nyitrai über die vergangenen Ereignisse.
Dr. Gábor Horváth erläuterte, dass die Verbindungen zu den USA auch in Bezug auf Austauschpraktika eine lange Geschichte haben; die Medizinische Fakultät von Pécs nimmt seit mehr als zwei Jahrzehnten an den Austauschprogrammen der Amerikanischen Ungarischen Ärztevereinigung teil. Zunächst konnten die Studenten nach Buffalo gehen, dann in den letzten fünf oder sechs Jahren nach Houston, und seit sechs oder sieben Jahren nach New York und Los Angeles; und jetzt können sie an der bereits erwähnten Mayo-Klinik Forschungspraktika absolvieren. Letzteres ist wichtig, weil dort auch Forscher und nicht nur Kliniker ausgebildet werden.
"Bei unserer letzten Herbstreise haben wir neben dem Studenten- und Dozentenaustausch auch auf die Forschungskooperationen geachtet. Student*innen des Fachs Biomedical Engineering oder auch Student*innen der Allgemeinmedizin, die in einem ähnlichen Bereich forschen, könnten in Zukunft nach Houston gehen. Wir arbeiteten und arbeiten immer noch daran, unsere Zusammenarbeit mit jeder Universität, mit der wir zuvor ein Austauschprogramm hatten, zu verstärken und auszubauen. Mit denen wir in der klinischen Arbeit zusammengearbeitet haben, werden wir uns jetzt auf die Forschung konzentrieren. Dies ist in der Regel einfacher, da die Administration weniger streng ist", fügte der Präsident der Kommission für internationale Beziehungen hinzu.
Während ihrer Reise in die USA besprach die Delegation aus Pécs die Ausweitung der Zusammenarbeit mit Professor Dr. Metin Akay am Biomedical Engineering Center in Houston, wo sie auch die Berichte der Forscher des renommierten Experten hörte. Im Houston Methodist Hospital waren Dr. Zsolt Garami, Präsident der Amerikanischen Ungarischen Ärztevereinigung, und seine Mitarbeiter ihre Gastgeber, mit denen sie in guter Atmosphäre eine Reihe von Gesprächen führten, an denen auch ungarische Student*innen, die in diesem Bereich arbeiten und leben, teilnahmen und wertvolle Informationen erhielten. Es gelang ihnen auch, mit ihnen eine Vereinbarung zu treffen, um die Entwicklung der Roboterchirurgie an der Fakultät in den nächsten ein bis zwei Jahren zu fördern. Anfang nächsten Jahres werden die Pécser auch die Gelegenheit haben, einen Einblick in die Funktionsweise des Innovationszentrums in Austin zu erhalten, das sich anschickt, die Rolle des Silicon Valley zu übernehmen. Da die Zukunftspläne der Medizinischen Fakultät von Pécs spannende Forschungsrichtungen beinhalten, besuchten sie auch NASA. In Boston besuchten sie die Notfallabteilung der Universität Massachusetts Chan Medical School, wo sie die Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Student*innen und Postgraduierten, der Berufsausbildung, der Forschung und bei Studentenaustauschprogrammen erörterten. Sie boten an, im Jahr 2024 zwei Studenten aus Pécs im Rahmen eines Austauschprogramms aufzunehmen, so dass sich Studenten des sechsten Studienjahres für das Programm bewerben können. An der Medizinische Fakultät Harvard wurden die Student*innen von Professorin Krisztina Fischer empfangen, mit der sie über das Ausbildungssystem und die Methodik der beiden Universitäten, ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede diskutierten. In Sarasota nahmen sie an der Jahreskonferenz der Amerikanischen Ungarischen Ärztevereinigung teil, wo alle drei Gäste einen Vortrag hielten.
"Wir sind in Boston in der Notfallabteilung der Universität von Massachusetts auf Einladung von Professor Greg Volturo, dem Leiter der Abteilung, angekommen. Wir kennen uns nun schon seit einigen Jahren. Als Ergebnis unseres Treffens könnten Gastdozenten- und Studentenaustauschprogramme zwischen dem Lehrstuhl von Notfallmedizin von Pécs und Boston beginnen, und sogar die Anwesenheit von Klinikern und klinischem Personal als Beobachter könnte realisiert werden. In einem ersten Schritt wird ein Professor nach Pécs kommen, um eine Vorlesung zu halten und einen Workshop zu leiten", so Dr. Péter Kanizsai über den Besuch.
Er fügte hinzu, dass, obwohl die moderne Notfallmedizin in Amerika eine ältere Tradition hat als in Ungarn, ihre Ansichten auch hier präsent sind. Die Finanzierung und Versorgung sind viel umfangreicher als bei uns, etwa viermal so groß, und die Zahl der Patienten ist etwa doppelt so hoch. Das System ist anders, aber man kann daraus lernen. Während sie das amerikanische Triage-System verwenden, benutzen wir eine angepasste, ungarische Version des kanadischen Systems.
"Die Konferenz der Amerikanischen Ungarischen Ärztevereinigung fand am 54. mal mit 120 Teilnehmern statt, und es wurden 79 Vorträge gehalten. Die meisten der Teilnehmer arbeiten in den USA oder sind dort geboren, halten aber Kontakt zu ungarischen Ärzten. Die Diskussionen sind multidisziplinär, das heißt es sind mehrere Fachrichtungen vertreten, und die Studenten können auch während ihrer Praktika teilnehmen - sie können über ihre Forschungsergebnisse aus dem Grundstudium berichten. Diejenigen, die in den USA leben, finden es wichtig, darüber informiert zu werden, wo die ungarische Forschung und das Gesundheitswesen stehen, und für uns ist es nützlich zu sehen, welche Bereiche unsere amerikanischen Kollegen gewählt haben und was sie erreichen können. Es gibt Forscher, die einen Studenten in Ungarn haben, so dass die Verbindung durch die gemeinsame Arbeit aufrechterhalten und durch die Konferenz jedes Jahr noch verstärkt wird", sagte Dr. Gábor Horváth, der einen Vortrag über eine neue, noch nie angewandte Methode in der Kinderonkologie hielt.
Dr. Péter Kanizsai - seit dem 24. Juli 2023 Präsident des ungarischen Kontingents der Amerikanischen Ungarischen Ärztevereinigung - hat über die Zukunft der Notfallversorgung mit der Verbreitung von künstlicher Intelligenz gesprochen. Unser Dekan hat über das System der Dienstleistungen für Studenten und Arbeitnehmer gesprochen, das Well-Being Konzept, was Teil des strategischen Plans von POTEPillars ist.
Sie betonten, dass die Teilnahme an der Konferenz wichtig sei, da sie die Möglichkeit biete, mehrere Tage lang Gespräche und einen Meinungsaustausch mit anderen Experten aus diesem Bereich und auch mit der Leitung des ungarischen Gesundheitswesens zu führen, für die ihre Teilnahme ebenfalls wichtig sei.
"Wir haben vor einem Jahr Kontakt zu ungarischen Ärzten, die in Kanada arbeiten, aufgenommen um eine Zusammenarbeit aufzubauen. Dies wurde nun zu Papier gebracht. Die Ungarisch-Kanadischer Wirtschaftsverband hat mehrere ungarische Ärzte in ihren Reihen, die gerne eine eigene Vereinigung gründen würden. Unser Ziel ist es, Doktoranden, Assistenzärzten und jungen Ärzten die Möglichkeit zu geben, dorthin zu reisen und mehr Erfahrungen zu sammeln. Wir arbeiten daran, dafür ein Unterstützungssystem mit gemeinsamer Finanzierung aufzubauen", fasste Dr. Gábor Horváth die Ergebnisse seines Besuchs bei der Ungarisch-kanadischer Wirtschaftsverband zusammen.
Fotos:
Dávid VERÉBI, Miklós NYITRAI and Gábor HORVÁTH