Wir hatten im ersten Semester so viele wissenschaftliche Veröffentlichungen wie sonst in einem Jahr

28 Juni 2021

Im Elsevier abstrakter und zitierter wissenschaftlicher Datenbank, Scopus, hat unsere Fakultät den 255. Artikel erreicht, was wir zuvor in einem Jahr erreichen konnten. Das Ergebnis ist eloquent und zukunftsweisend, die wissenschaftliche Leistung der Fakultät hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt. An den modernen Universitäten ist das Publizieren eine der wichtigen Maßnahmen der wissenschaftlichen Arbeit. Sie zu unterstützen und zu stärken ist ein wichtiges Ziel, ebenso wie die Förderung innovativer Initiativen und deren soziale und wirtschaftliche Nutzung. Wir haben uns mit Professorin Dóra Reglődi unterhalten, Leiterin der Abteilung für Anatomie und Prodekanin für Wissenschaft, über eine der Säulen, die im strategischen Plan der Fakultät verankert ist, PotePillars, das Konzept von Wissenschaft und Innovation.

 

Verfasst von Rita Schweier

 

- Was steckt dahinter, dass wir bereits die Zahl der Artikel erreicht haben, die wir bisher nur in einem Jahr veröffentlichen konnten?

- Wir können nur tippen, den genauen Grund kennen wir nicht. Diese Publikationen wurden letztes Jahr und Anfang dieses Jahres von Kollegen eingereicht und stehen somit im Zusammenhang mit der im März 2020 begonnenen Covid-Periode. Die Ereignisse der letzten Monate haben eine effektive Forschungsarbeit behindert, da es kein Zugang zu klinischem Material aufgrund von reduzierte Patientenversorgung gab, und es gab keine Wahloperationen, Kliniken wurden geschlossen oder auf die Behandlung von Coronavirus-Patienten umgestellt. Laboratorien wurden geschlossen, Forscher und Assistentinnen arbeiteten von zu Hause aus, sie durften die Kliniken aufgrund der Einschränkungen nicht betreten. Gleichzeitig war die relative Ruhe, zu Hause zu sein, gut für die Kollegen, um ihre Veröffentlichungen zu beenden, an denen sie über die Jahre gearbeitet haben. Ich habe mit vielen Personen darüber gesprochen und es war auch mein Fall. Ich bin zuversichtlich, dass dieser aufblühende Trend anhält und der Mangel an effektiver Forschungsarbeit auch in der Zukunft nicht spürbar sein wird.

- Die Leitung der Fakultät hat auch Maßnahmen zur Förderung der Kollegen ergriffen, wodurch sich die wissenschaftliche Leistung der Fakultät in den letzten Jahren verdoppelt hat.

- Die Motivationssysteme der Fakultät, die das wissenschaftliche Publizieren unterstützen, waren uns sind auch jetzt sehr nützlich. In mehreren Zeitschriften kostet die Veröffentlichung eines Artikels viel Geld, deshalb unterstützt es die Fakultät: Sie finanziert die Veröffentlichung von Q1 zu einhundert Prozent der Kosten von Q2. Damit möchten wir unsere Forschenden ermutigen, bessere Zeitschriften zu wählen. Glücklicherweise hat die Zahl der Q1- und Q2-Publikationen in der letzten Zeit im Vergleich zu Q3, Q4 und nicht kategorisierten Publikationen deutlich zugenommen. Dies ist wichtig, da die Anzahl der Q1- und D1-Publikationen (letztere repräsentiert die Top 10 Prozent) und die dafür erhaltenen Zitationen ebenfalls eine Rolle im Ranking spielen. Ein solcher Artikel - auf den sich ungefähr hundert Leute beziehen - ist immer mehr wert als zwanzig bis dreißig von denen, die in einer anonymen Zeitschrift veröffentlicht werden. Durch die Aufhebung finanzieller und rechtlicher Restriktionen bietet Open Access die Möglichkeit des freien Zugangs zu wissenschaftlichen Ergebnissen und damit auch eine größere Chance für Zitationen.

Die Bewerbungen an unserer Fakultät unterstützen auch den Einstieg in die Forschung. Eineinhalb bis zwei Millionen Forint reichen für den Anfang, wenn jemand eine Idee hat, aber, wenn er/sie seine/ihre Experimente nicht beenden konnte, kann er/sie es tun. Dieser Betrag kann relativ frei verwendet werden. Auch wenn ein Kollege eine externe Bewerbung einreicht, die nicht aus beruflichen Gründen, sondern aus Mangel an Ressourcen abgelehnt wird - zum Beispiel einen OTKA-Antrag - helfen wir ihm mit einem 4 Millionen Forint Antrag. Damit ermutigen wir Kolleginnen und Kollegen, möglichst viele externe Bewerbungen einzureichen.

Wir haben auch mehrere neue Initiativen: wie die Tandem-Anwendung, die die Verbindung zwischen Klinikern und Forschern der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs stärkt, oder unsere gemeinsame Bewerbung mit der Fakultät für Pharmazie (GYTK), die der Zusammenarbeit zwischen den beiden Fakultäten dient.

Auch unsere Anerkennungen, wie die Autorenfeier, Auszahlungen nach Impact Factor oder Betreuerhonorare, motivieren unsere Forschenden.

- Auch die Tatsache, dass Forscher*innen und Dozent*innen aus dem Ausland kommen, kann ein Anreiz sein.

- Es ist sehr schwierig, gleichzeitig zu heilen, zu lehren und zu forschen, es ist unmöglich, alle drei hundertprozentig durchzuführen. Während der COVID-Zeit hat die Ausbildung viel mehr Zeit und Energie gekostet, weshalb es erfreulich ist, dass die Zahl der Veröffentlichungen nicht gesunken, sondern gestiegen ist. Auch Auslandskooperationen, gemeinsame Publikationen, Bewerbungen, internationale Einbettung, Vernetzung sind sehr wichtig, da diese auch in einigen Rankings von großer Bedeutung sind. Die Vernetzung mit den renommiertesten ausländischen Hochschulen im Bereich Forschung und Lehre haben wir uns als wichtiges Ziel gesetzt. Beides kann auch getrennt oder kombiniert werden. Dafür haben wir den sogenannten Visiting Professorships eingerichtet, für die es immer mehr Bewerber gibt, aber auch viele andere Möglichkeiten, ausländische Kolleginnen und Kollegen in grundständige, fakultative und postgraduale Ausbildungen einzubeziehen. Deutschsprachige Studierende schätzen es besonders, wenn ein Professor aus ihrem Heimatland einen Vortrag hält.

Es gibt immer mehr Rückmeldungen von den Absolventinnen und Absolventen des Alumni-Programms unserer Universität, dass sie gerne auch einen Vortrag halten möchten. Ein Beispiel dafür gab es hier auch, im Institut für Anatomie, ein deutscher Kollege kam zu uns, und es war ein großer Erfolg. Seine Präsenz hat eine starke Motivationskraft und eine extra Botschaft, denn hier können die Studierent*innen erleben, was mit den zuvor erworbenen Grundlagen erreicht werden kann.

Es klingt und funktioniert besonders gut, wenn ein Dozent*in von der Harvard University oder von der Mayo Clinic kommt. Aus der Harvard University hat uns bereits ein Dozent besucht, der eine neue Lehrmethode eingeführt hat, die bereits im Rahmen eines fakultativen Kurses begonnen hat. Ich bin stolz darauf, dass zwei unserer Kolleginnen und Kollegen des Instituts für Anatomie dort einen einwöchigen Kurs unterrichtet haben. Bei Kooperationen im Bildungsbereich ist es leichter, Partner auf der Forschungsseite zu finden und umgekehrt auch.

Darüber hinaus ist es wichtig, auch mit ehemaligen Kolleg*innen in Kontakt zu bleiben, da wir möglicherweise auch die Notwendigkeit haben, dass sie kommen und sich gegenseitig helfen. Wir bemühen uns, jedes Semester Vorlesungen durch einen ausländischen Dozent*in oder Forscher*in halten zu lassen.

- Wir haben auch von vielen neuen, innovativen Initiativen gehört, was darauf hinweist, dass auch in diesem Bereich bedeutende Fortschritte erzielt wurden.

- Zum Glück gibt es immer mehr davon. Auch bei der Einreichung von Bewerbungen muss man angeben, was aus den Ideen verwertet werden kann. Das ist etwas schwieriger als die Grundlagenforschung, weil man dort durch die Entdeckung eines Mechanismus näher an die Entwicklung von Arzneimitteln herankommen kann, das heißt, dass es keinen direkten Nutzen hat. Es gibt jedoch viele direkt nützlichen Bestrebungen, wie das neue chirurgische Verfahren zur Behandlung der Trichterbrust, entwickelt von Ärzten, Ingenieuren, 3D-Designern und Metallbearbeitungsprofis unter der Leitung des Thoraxchirurgen Dr. Zalán Szántó. Auch Dr. Péter Maróti hat viele davon, 3D-Modelle können auch in der Ausbildung verwendet werden. Darauf baut auch das MediSkillLab auf, hier erkennen Studierende sofort den Nutzen einer neuen Methode. Auch die translationale Medizin ist ein gutes Beispiel dafür, sie „verwerten“ die Ergebnisse ihrer Probenahme und Analyse in der Patientenversorgung, es genügt zu sagen, dass Pankreatitis heute anders behandelt wird als früher.

- Es gibt auch gute Beispiele für die wirtschaftliche Verwendung von diesen Innovationen.

- Das 3D-Zentrum steht dabei an vorderster Front und es gibt auch Kerneinrichtungen. Core Facility bedeutet wörtlich eine interne Möglichkeit, auf Ungarisch hat sich der Name „gemeinsames Laboratorium“ verbreitet. Auf der ganzen Welt bedeutet es die Zusammenarbeit von Hightech-Werkzeugen, die es verschiedenen Arbeitsgruppen in der Wissenschaft ermöglichen, gleichzeitig den neuesten Stand der Technik zu nutzen. Es gibt mehrere davon im Szentágothai-Forschungszentrum, deren wichtigster „Patron“ an unserer Fakultät der kürzlich verstorbene Dr. István Ábrahám war. Ziel ist es, den in Europa einzigartigen Maschinenpark besser zu nutzen und Einnahmen daraus zu generieren. Wir sind bestrebt, unseren Forschenden bei der Umsetzung von Innovationen zu helfen und die Prozesse so weit wie möglich zu vereinfachen, deshalb wurde auch das Innovationskomitee der Universität gegründet.

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