Während der außergewöhnlichen Frühlingsferien hatten die Mitarbeiter des Instituts für Anatomie ebenfalls hart daran gearbeitet, den Übergang zum digitalen Fernunterricht umzusetzen. Sie haben alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt, um dies mit vorbildlicher Zusammenarbeit zu erreichen. Es gab Leute, die die Aufzeichnung der Videos überwachten, Notizen, E-Learning-Materialien entwickelten und übersetzten, und andere, die den technischen Hintergrund für die Arbeit sicherstellten. Dr. József Farkas, außerordentlicher Professor, war ein Vorsteher im letzteren und unterstützt seine Kollegen immer noch in vielen Hinsichten.
Verfasst von Rita Schweier
- Wir waren ungefähr einen Tag lang darüber schockiert, dass die Türen unserer Institute vor den Studierenden geschlossen werden, und wir haben schon am nächsten Tag mit der Planung begonnen. Zuerst haben wir durchgesehen, welche Geräte wir technisch hatten, was wir damit erreichen konnten, und dann haben wir begonnen, die Lernmaterialien vorzubereiten und die Vorlesungen danach aufzuzeichnen.
- Hatten Sie schon digitale Lernmaterialien von Früher?
-Unsere digitalen schriftlichen und bildlichen Materialien waren hauptsächlich in der Histologie auf unserer Website verfügbar, die seit langem erfolgreich funktioniert, und wir haben diese auch in Kontaktklassen verwendet. Darüber hinaus wurden zuvor von den Dozenten des Instituts Notizen erstellt. Eine unserer ernsthaftesten digitalen Ressourcen ist unsere „zoombare“ Sammlung von Ausschnitten, die als Ergebnis der gemeinsamen Arbeit vieler von uns in den letzten Jahren erstellt wurde. Sie wurde unseren Studenten kurz vor Bekanntgabe der Gefahrsituation zur Verfügung gestellt. Da unsere Videos jedoch überhaupt nicht vorhanden waren, mussten wir herausfinden, wie sie aussehen sollten und wo sie hochgeladen werden sollten.
-Wie wurde der praktische Autopsie-Lehrplan digital verwirklicht?
-Dies ist unsere „Achillesferse“, weil die Autopsie die Essenz unserer praktischen Ausbildung ist. Ich kann jedoch sagen, dass wir diese Aufgabe ebenfalls erfolgreich abgeschlossen haben. Wir unterrichten insgesamt drei Fächer: Anatomie, Histologie und Entwicklungsbiologie, wobei letztere ein Teil der Histologie ist. Wir konnten die Vorlesungen und Materialien einiger diesbezüglicher Seminare auch in digitaler Form veröffentlichen, natürlich aufgrund mangelnder Interaktivität und direkten Kontakts. Die direkte Arbeit mit Leichen ist am schwierigsten zu ersetzen. Wir haben versucht, diese Lücke so zu schließen, indem wir dreidimensionale Demonstrationsprogramme in Online-Klassen verwendet und Videos aufgenommen haben und Fotos von ordnungsgemäß sezierten Leichen aufgenommen haben.
Die vollständige Autopsie erfolgt in drei Semestern. Wir hatten schon früher ein Fotomaterial erstellt, das den Prozess Schicht für Schicht zeigte, und wir haben nun versucht, dies so zu ergänzen, dass unsere Dozenten neben der passiven Bildbetrachtung Schritt für Schritt die wichtigsten Strukturen demonstrierten, und die relevantesten Informationen hinzufügten.
-Die Publikation war hier möglicherweise ein Problem. Wie haben Sie das gelöst?
- Natürlich haben wir die Bestattungsbestimmungen eingehalten, aber unsere Donatoren sind in den Aufzeichnungen zu sehen. Deshalb haben wir uns überlegt, wie wir diese unseren Studenten zur Verfügung stellen können. Ich denke, wir haben eine Lösung gefunden, mit der jeder zufrieden sein kann. Wir haben alles in das Microsoft Teams-System der Universität hochgeladen, worauf nur unsere Studenten ein Zugriff haben.
-Wo wurden die Aufnahmen gemacht?
-Wir haben unseren Autopsieraum Nummer 1. als Studio eingerichtet, und obwohl wir keine professionelle Filmausrüstung haben, haben wir es geschafft, mit denen, die wir haben, Aufnahmen von ziemlich guter Qualität zu machen. Unsere Dozenten hielten ihre bevorstehenden Vorlesungen nacheinander und wir luden sie ins Internet hoch. Zwei von uns haben hauptsächlich an der technischen Abwicklung gearbeitet, einer meiner Kollegen hat den Stoff aufgenommen und bearbeitet, und ich war für die Veröffentlichung und das Hochladen verantwortlich. Es gab auch Kollegen bei uns, die bei den Aufnahmen geholfen haben.
- Ohne Publikum und Interaktivität muss es schwierig gewesen sein, einen Vortrag für ein leeres Klassenzimmer zu halten.
-Diese Schwierigkeit wurde von vielen Kollegen ausgesprochen, es war seltsam, ohne Rückmeldung der Studenten und der während der Vorlesungen erlebten Metakommunikationszeichen zu sprechen. Manchmal haben unsere Dozenten etwas verpasst, was sie zu sagen hatten, oder sie haben es nicht genau so ausgedrückt, wie sie es wollten, und deshalb haben sie ihre Vorlesungen mehr als einmal von vorne begonnen. Später lächelten wir zusammen darüber, was passierte und machten wir auch Pannen davon.
-Täglich wie viele Stunden haben Sie zusammengearbeitet?
-Die ersten zwei Wochen waren hart, wir haben mehr als 12 Stunden am Tag bis spät abends gearbeitet, weil wir in kurzer Zeit viele Materialien aufnehmen mussten. Wir haben auch im Voraus Aufnahmen gemacht, und deshalb hat sich die Situation inzwischen entspannt.
-Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeit als Dozent und welche Art von Feedback haben Sie von den Studenten erhalten?
-Es ist traurig, dass eine solches Geschehnis passieren musste, damit digitale Lehrmaterialien entwickelt werden konnten, aber gleichzeitig sind die Kollegen mit dem, was geschaffen wurde, zufrieden. Im Laufe der Zeit lernte jeder auch die technischen Schritte zu beherrschen. Das Unterrichten von Histologie mag in dieser digitalen Form noch vorteilhafter geworden sein, da es mehr Möglichkeiten zum Zeichnen gibt. Es ist einfacher, die Formeln zu zeigen, die wir bisher nur veranschaulichen konnten, wenn alle Studenten neben dem Mikroskop standen. Positive Rückmeldungen gingen auch von den Studierenden ein, die sich ebenfalls gut an die Situation anpassten, obwohl sie offensichtlich auch den persönlichen Kontakt vermissen.
-Wie wissen Sie als Anatom so viel über die Technologie?
-Das ist mein Hobby. Ich arbeite seit 2009 hauptberuflich im Institut für Anatomie, bevor habe ich an TDK teilgenommen. Mein Kollege, der sich zuvor mit diesem Bereich befasst hat, ging als Resident- Arzt arbeiten. So habe ich diese Rolle bekommen. Zuerst war es holprig, dann wurde ich besser darin, und jetzt ist es eine Herausforderung für mich. Nicht zuletzt war es interessant für mich, diese technischen Möglichkeiten ausprobieren zu können. In diesem Notfall wurde es klar, wer zu was fähig ist, und jeder Kollege hat sein Bestes versucht.
- Wird die Sammlung digitaler Lernmaterialien nach dem Prüfungszeit fortgesetzt?
-Ja, die Sommermonate bieten nicht nur die Möglichkeit, sich zu entspannen, sondern auch die weitere Schritte planen zu können.