Anfänge der Pacemaker-Therapie – Ausstellung

13 September 2021

Die ersten dreißig Jahre der Pacemaker-Therapie in Pécs werden durch die Ausstellung dargestellt, die am 13. September auf der Galerie im ersten Stock des Hauptgebäudes unserer Fakultät eröffnet wurde und die bis zum 31. Dezember besucht werden kann. Den größten Teil des Materials hat Dr. László Melczer, ordentlicher Professor der Klinik für Kardiologie, Kandidat der Medizin gesammelt, der 45 Jahre lang in der Implantation und in der Programmierung der Geräte, sowie in dem Nachfolgen der Patienten tätig war. Die Vorstellung dieser lebensrettenden Technologien, die auch zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen können, kann nicht nur für Fachexperten, sondern auch für Laien interessant sein, die ein Interesse für die Geschichte der medizinischen Instrumente und Geräte haben. 

 

Verfasst von Rita Schweier 

 

- Wem ist es zu verdanken, dass diese Vielfalt an Geräten vorgestellt werden kann?

- Die ersten Exemplare sind Professor Dr. Miklós Tekeres zu verdanken, der zu den ersten Einführer der Pacemaker-Therapie in Ungarn gehört. Die Pacemaker-Therapie wurde im Vorgänger des Instituts für Anästhesiologie und Intensivtherapie, im Zentralen Anästhesiologischen und Intensivtherapeutischen Abteilung eingeführt, der damals unter seiner Leitung stand. Hier fand die Implantation der ersten transvenalen Herzschrittmacher statt. Die weiteren Geräte habe ich in den darauf folgenden Jahren selbst gesammelt. 1976 begann ich auf die Anästhesiologische und Intensivtherapeutische Abteilung der POTE (Medizinische Universität Pécs) zu arbeiten, wo ich mich an das Team für Pacemaker-Therapie anschloss. Das erste Pacemaker-OP habe ich 1978 unter der Assistenz von Dr. Miklós Tekeres durchführen dürfen. Später habe ich die OP-s schon alleine durchgeführt und versucht, die Sammlung bewusst zu erweitern.

- Wie viele Geräte von wie vielen Herstellern sind hier ausgestellt?

- 29 Pacemaker von 10 Herstellern mit den dazu gehörenden Programmierungsgeräten. Die Programmierungsgeräte können teilweise nur durch Fotos vorgestellt werden, da sie dank der damaligen Technologie noch ziemlich groß angelegt waren. Einige Geräte sind aber auch in den Vitrinen zu sehen.

- Wie sah das erste Gerät aus und wie gelangen sie bis zu dem heutigen modernen Pacemaker?

- Das erste Gerät der Welt wurde 1958 während einer lebensrettenden Herz-OP in die Bauchdecke implantiert. Fünf Jahre später begann die Pacemaker-Therapie auch in Ungarn mit einer lebensrettenden OP sowie acht Jahre später auch in Pécs. Die ersten Apparaturen waren recht groß, von Batterien mit Quecksilber-Zellen getrieben, deren Lebensdauer – im Vergleich zu den heutigen Instrumenten – recht kurz, 1,5-2,5 Jahre waren. Die heutigen verfügen über eine Lebensdauer sogar bis zu 12-15 Jahre. Neben dem Titanium-Gehäuse hat sich die Elektronik am meisten entwickelt. So hat sich das auch heute angewandte einheitliche System der Elektrodenanschlüsse herausgebildet.

- Wie hat sich die Therapie mit der Modernisierung und Präzisierung der Geräte verändert?

- In den Anfängen diente die Einpflanzung der Geräte der Lebensrettung. Die Entwicklung verlangte aber die Ausarbeitung neuer Pacemaker-Sorten, die im Stande waren, auch die Reizstörungen und Leitungsstörungen des Herzens zu behandeln. Dies brachte die Möglichkeit mit sich elektive Pacemaker zu implantieren. Am Anfang der 90-er Jahre hat sich innerhalb Anästhesiologischen und Intensivtherapeutischen Abteilung der Medizinischen Universität Pécs ein Team gebildet, das möglich machte, in der klinischen Praxis die neuen Pacemaker Sorten einzuführen, den Ausbau der modernen Pacemaker-Ambulanz und dadurch die Verwirklichung einer komplexen Patientenversorgung zu verwirklichen. All dies brachte auch ein hoches Niveau an wissenschaftlicher Tätigkeit mit sich.

An der Organisierung der Ausstellung hat sich nebn Dr. László Melczer auch sein Sohn Dr. Csaba Melczer teilgenommen. Sie beide hielten es für wichtig, für die schöpferische Mitarbeit der ehemaligen Kollegen, der aktuellen Leitung der Klinik für Kardiologie und der Mitarbeiter des Dekanats zu danken.

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