Das bisher ungenutztes POTEntial – wegweisendes Junior-Alumni-Programm an der Medizinischen Fakultät in Pécs

14 Juni 2022

Eine der wertvollsten Ressourcen einer Hochschule ist ein Graduierter, der sich für seine Alma Mater einsetzt: Während seiner Karriere kann er Partner seiner ehemaligen Universität in Bildung, Forschung und Studentenleben sein und bringt einen guten Ruf der Universität in die Öffentlichkeit, in die Welt und in ihrer professionellen Umgebung. Der Aufbau einer solchen Bindung beginnt natürlich bereits während der Ausbildungszeit. Die persönlichen Erfahrungen, Beziehungen und Erfahrungen außerhalb des fachlichen Wissensschatzes bestimmen maßgeblich, in welcher Beziehung Absolvent und Institution nach dem Abschluss bleiben. Das Junior-Alumni-Programm, eine einzigartige Initiative des im Jahr 2021 gestarteten Büros für Alumni der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs, soll diesen frühen Beziehungsaufbau unterstützen, indem es wertvolles Wissen bereitstellt - und zusätzliche interne Mittel, die für Erasmus-Stipendien verwendet werden können, und außerdem hilft den Studenten zur TDK und PhD Punkten. Mit Hilfe seiner Programme stattet es Medizin-, Zahnmedizin- und Pharmaziestudenten in Pécs mit Soft Skills aus, von denen sie während ihrer Studienzeit profitieren können, und präsentiert gleichzeitig auch persönliche, sogar erschütternde Erfahrungen mit Hilfe der POTE-Alumnis, die an dem Programm beteiligt sind.

 

Alumni sind POTEnziell die Zukunft

„Es ist entscheidend, während des Studiums eine wahre Beziehung zu in- und ausländischen Studierenden aufzubauen, worauf eine gute Beziehung nach dem Abschluss aufgebaut werden kann. Das Junior-Alumni-Programm bildet die Basis dieser Beziehungen und bietet den Interessierten gleichzeitig viele Informationen und Ratschläge, die für den weiteren Karriereweg unerlässlich sind und nur in anderen Formen als Ergänzung zum normalen Curriculum zu erhalten sind. Klára Somodi, Leiterin Büros für Alumni der Medizinischen Fakultät, beginnt mit der Präsentation des Projekts, das inzwischen zwei Semester erlebt hat hat,

Wie sie sagte, reicht das Alumni-Netzwerk der Medizinischen Fakultät, oder wie es von vielen Absolventen und zukünftigen Studenten genannt wird, POTE Alumni-Netzwerk 42 Jahre zurück, bis zu den ersten Tagen der Mediziner, die als eine Art Vorläufer des jetzt funktionierenden Alumni Programms angesehen werden kann.

2010 fand die erste eigene internationale Alumni-Veranstaltung statt, die sich an Absolventen des englischen Programms richtete, und vier Jahre später wurde es mit dem ersten Alumni-Treffen bzw. die erste Alumni-Veranstaltung von Absolventen des deutschen Programms organisiert. Das 30-jährige Alumni-Treffen des englischen Programms im Jahr 2014 war ein wichtiger Meilenstein, 2019 folgte die dreitägige Veranstaltung „35+15“ für Absolventen des englischen und des deutschen Programms.

Letzteres habe im Vergleich zu den vorherigen etwas Neues mit sich gebracht, betonte Klára Somodi: Die Organisatoren bereiteten auch einen sogenannten wissenschaftlichen Nachmittag mit fünf Vorträgen vor. Studierende sprachen auf der Veranstaltung über ihre Motivation, ihr Studium und ihren bisherigen Werdegang – dieser persönliche Aspekt, der persönliche Ton, wurde zu einem der Leitfäden und prägenden Stimmen des Junior Alumni Programms.

Die Idee des Junior-Alumni-Programms entstand 2020, während der ersten Welle der Pandemie, und erreichte nach langer Vorbereitung, Brainstorming und Koordination 2021 die Phase der Umsetzung in die Realität. Ein Team von hochrangigen internationalen Studierenden, die die Initiative mit ihrer Erfahrung und ihrem Netzwerk unterstützen, war auch freiwillig in das Projekt einbezogen.

Klára Somodi sagte, dass das Junior-Alumni-Programm so aufgebaut sei, dass es den Karriereweg eines Medizinstudenten bestmöglich widerspiegele. Vor diesem Hintergrund wurden die Bereiche Grundstudium, Vorklinische und Klinische Studium sowie Praktisches Jahr und Doktoranden getrennt. Daran schlossen sich englischsprachige Workshops und Foren mit direktem Ton an, um Informationen zu kanalisieren, die für die Studierenden äußerst wichtig sind, gleichzeitig aber nur fragmentarisch auf Fakultätsebene existieren und eine Art Know-how ausbilden, und das alles mit Erfahrungen aus dem Berufsleben aus erster Hand zu ergänzen, was auch sehr entscheidend sein kann. Sie hatten nur so die Chance, solche Menschen im wirklichen Leben, während ihrer Arbeit zu treffen.

Gleich der erste Workshop richtete sich an Studierende im ersten und zweiten Studienjahr, um ihnen allgemein die Möglichkeiten außerkurrikularischen Aktivitäten wie TDK, Demonstratoren Studentenkreis oder PTE Emergency/Surgical Society vorzustellen. Der zweite Workshop konzentrierte sich auf Präsentationstechniken und richtete sich in erster Linie an Senioren, war aber offen für alle. Die Möglichkeit einer zweiwöchigen Krankenhauspraxis (sog. Blockpraxis) wurde hervorgehoben, die allen Studierenden zur Verfügung steht, die aber laut Rückmeldungen nur wenigen bekannt ist, und die mit einer bescheinigten Abwesenheit angeboten wurde.

Der dritte Workshop widmete sich der Planung des letzten praktischen Jahres. Während der Podiumsdiskussion konnten die Teilnehmer drei Ärzte und drei Doktoranden mitten in ihrem Praktikum fragen. Der vierte Workshop befasste sich mit dem Verfassen wissenschaftlicher Publikationen und der Abschlussarbeit und bot den Versammelten praktische Lektionen an. Von den vier Sessions hat diese die meisten Interessierten angezogen: Mehr als hundert Menschen hörten dem Dozenten im neuen, hochmodernen Gebäude der Medizinischen Fakultät zu. Auch das zeige - so Klára Somodi - dass es ihnen gelungen sei, ein Thema anzusprechen, das in den offiziellen Fakultätsrahmen nicht ausreichend vertreten sei, gleichzeitig aber eine große Nachfrage danach bestehe.

Den ersten Patienten zu verlieren – kein Kurs bereitet wirklich darauf vor

Ergänzend zu den Workshops erwartete die Studierenden das Alumni Motivational Café und das Professional Café, in denen ehemalige Absolventinnen und Absolventen von ihren persönlichen Erfahrungen berichteten, ihr gewähltes Fachgebiet, ihren abwechslungsreichen Berufsweg vorstellten sowie ihre Erfahrungen aus den Herausvorderungen aus dem Arbeitsmarkt sowie nützliche Tipps weitergaben.

„Das Alumni Motivational Café, obwohl es kurz vor der Prüfungszeit des Herbstsemesters des Studienjahres 2021/2022 organisiert wurde, war sehr beliebt. Es waren Absolventen der englischen, deutschen und ungarischen Programme mit nationaler und internationaler Erfahrung beteiligt, womit die Bereiche Medizin und Zahnmedizin sowie die Bereiche klinische Forschung und Lehre abgedeckt worden sind", betont Klára Somodi. Wie sie sagte, stellte jeder Redner in 20 Minuten vor, wie sich sein/ihr Berufsleben nach dem Abschluss entwickelt hat, wie er/sie die in der medizinischen Ausbildung in Pécs erworbene Wissensbasis nutzen konnte, aber sie berichteten auch von inspirierenden Fällen und schockierenden Ereignissen, die ihre Karriere und ihre Einstellungen zum Beruf grundlegend geprägt und geformt haben.

„Die Veranstaltung hatte einen sehr persönlichen Ton. Die Studierenden hatten die Möglichkeit, nach den Vorlesungen den Dozenten Fragen zu Stellen. Einer der Gäste, dessen Leben ihn als Mitarbeiter der internationalen Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen nach Zentralafrika führte, erzählte etwas worauf kein Training wirklich vorbereiten kann: das Erleben des ersten Todesfalles, das Gefühl, wenn man mit all seiner Kenntnissen, seinem Wissen, seiner Energie und Entschlossenheit helfen möchte, es aber einfach nicht kann. Darin wurde auch darauf hingewiesen, dass das Studium lediglich eine gute Grundlage für eine spätere Karriere bietet, aber viele, mitunter schicksal- und berufswegprägende Episoden können nur durch Erfahrung erlernt werden. Dieses Wissen haben die Dozenten den Pécser Studenten vermittelt, die dafür sehr dankbar waren“, so die Büroleiterin.

Auch das Alumni Professional Café, das auf das Alumni Motivational Café folgte, erfreute sich großer Beliebtheit und versorgte Interessierte mit nützlichen Arbeitsmarkttipps, etwa was ihren Lebenslauf nicht nur gut macht, sondern auch aus der Masse hervorsticht, welche Eigenschaften die Arbeitsgeber betonen, worauf Sie bei Vorstellungsgesprächen achten sollten. Dafür gelang es dem Team des Junior Alumni Program, einen Apotheker-Personalvermittler, einen Gesundheitsmanager und einen Direktor einer Zahnklinik einzuladen, die anhand ihrer eigenen Erfahrungen gute Praktiken vorstellten und nach ihren Präsentationen auch die Fragen der Studenten beantworteten.

„Als wir mit den Workshops und Cafés vorankamen, wurde uns klar, dass es nicht ausreicht, nur die größtmögliche Gruppe – Medizinstudenten – zu bedienen – alle Gruppen, einschließlich Zahnärzte, Pharmazeuten und Biotechnologen, benötigen maßgeschneiderte Informationen“, sagte Klára Somodi. „Dementsprechend haben wir nach dem zweiten Workshop das Thema modifiziert und erweitert, und uns mit dem letzten Element des Programms, dem Career Inn, ganz auf angehende Zahnärzte ausgerichtet. Hier war es mit Hilfe eines ehemaligen Zahnarztes des englischen Programms möglich – der gleichzeitig vier Doktoranden der Zahnmedizin nach Großbritannien rekrutieren wollte –, die verschiedenen Fragen zu Operation, Verwaltung und Visa durchzugehen. Interessierte konnten auch einen Einblick in die grundlegenden Unterschiede zwischen öffentlicher und privater Gesundheitsversorgung erhalten. Und als Finale, getreu dem Namen der Veranstaltung, wurde der Beziehungsaufbau bei einem Abendessen in Pécs fortgesetzt."

Hunderte von Interessierten waren von den Veranstaltungen des Junior-Alumni-Programms bewegt

„In den letzten beiden Semestern wurde eindeutig, dass sich mehr als 350 Studierende für die Foren und Workshops des Junior-Alumni-Programms interessierten, 18 Absolventen als Unterstützer und Referenten direkt in die Programmreihe eingebunden waren und mit ihnen mehrere Alumni wurden indirekt angesprochen. Am Ende der Workshops haben wir die Teilnehmer auch um Feedback gebeten, anhand dessen wir das Projekt im Prozess gestaltet haben, um den Bedürfnissen der Studenten bestmöglich gerecht zu werden. All dies zeigt deutlich und messbar die Daseinsberechtigung des Programms, das Potenzial, das in ihm steckt – und in den Studierenden in Pécs. Auch die Rückmeldungen von Studierenden, Alumni und der Universitätsleitung zeigen: Der Wert des Aufbaus von Beziehungen mit der nächsten Generation von Ärzten, Zahnärzten, Biotechnologen und Apothekern bzw. mit zukünftigen Klinikern, Forschern und Akademikern, oder mit den sogenannten Gesundheitsfachkräften, ist für beide Seiten vorteilhaft. ", fasste Klára Somodi die Erfahrungen zusammen.

Die Büroleiterin wies darauf hin, dass es sich nicht nur wegen der Informationen lohnt, Mitglied des Junior-Alumni-Programms zu sein. Jeder Workshop endete mit einem schriftlichen Quiz, das von einer Teilnahmebescheinigung begleitet wurde, und die Teilnahme an zwei Workshops und einem Alumni-Café ist Extrapunkte wert, wenn Sie sich für ein Erasmus-Stipendium innerhalb der Fakultät bewerben und Studierende, die TDK und PhD machen möchten, haben auch einen Vorteil, den sie sich durch aktive Teilnahme verschaffen können.

Sie teilte auch mit auch, dass man für das kommende Studienjahr zwei neue Arten von Podiumsdiskussionsreihen gemischt mit Vorträgen in Betracht ziehe: Das Specialty Café soll den Studierenden im fünften Studienjahr nützliche und wichtige Informationen zu Spezialisierungen vermitteln und das Destination Café einen Ausblick darauf geben anderen Ländern, um die Frage zu beantworten, welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit jemand mit einem Diplom aus Pécs als praktizierender Arzt, Zahnarzt oder Pharmazeut arbeiten kann.

Im Video unten spricht Dr. Mani Shakibpour, einer der eingeladenen Redner des Alumni Professional Café und Career Inn, über seine medizinischen Jahre und Erfahrungen in Pécs:

Fotos:

Dávid VERÉBI

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