Im Rahmen eines Berufsorientierungstages haben ca. 30 Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse der Grundschule Kovács Béla in Patacs das Labor für Gewebedruck der Pharmazeutischen Fakultät der Universität Pécs besucht. Unter anderem haben sie mit Mikroskope Zellen untersuchen können, die Inneneinrichtung des Labors kennenlernen können, und an einem einfachen Experiment teilnehmen dürfen. Aus einem Teil der von dem Gesehenen faszinierten Schüler wird vielleicht einst die neue Generation der Forscher.
Verfasst von Miklós Stemler
Es ist kaum möglich zu rangieren, was die Schüler im Gewebedrucklabor der Wnt Forschungsgruppe der Signalübertragung und Biotechnologie im Szentágothai János Forschungszentrum am meisten fasziniert hat: der flüssige Stickstoff auf minus 190 Grad; die Zellkulturen, die unter dem Mikroskop beobachtet werden können; die verschiedene Inkubatoren und Bioreaktoren, oder insgesamt die Atmosphäre der ganzen Institution. Die begeisterten Viertklässler haben auf unsere Frage im Wettstreit miteinander aufzählen wollen, welche Wunder sie im Labor erlebt haben. Es ist gut möglich, dass dieser Erlebnis auf die Zukunft vieler von Ihnen einen Einfluss haben wird.
Die Schüler der Grundschule Kovács Béla waren zum zweiten Mal im Gewebedrucklabor, um Zellen zu untersuchen. Was im letzten Jahr eine Art Notlösung war, ist jetzt eine Tradition geworden.
„Im 2021 kamen die Schüler wegen eines kurzfristig abgesagten Programms auf die Initiative der Eltern zu uns. Dieser Besuch war sowohl für die Kinder als auch für uns ein riesengroßes Erlebnis und wir wollten dies deswegen auf jeden Fall wiederholen. – erklärte Judit Bóvári-Bíró, Assistenzprofessorin des Instituts für Pharmazeutische Biotechnologie und Mitarbeiterin der Wnt Forschungsgruppe der Signalübertragung und Biotechnologie.
Obwohl die Altersgruppe der Viertklässler auf Anhieb sehr jung scheint, um an einem Laborbesuch teilzunehmen, wo zumeist Mittelschüler oder Universitätsstudenten anwesend sein sollten, sind die Zehnjährige aus verschiedenen Gesichtspunkten die idealen Teilnehmer.
„Sie interessieren sich schon für die Welt und sind noch viel offener als die älteren Generationen, die sich schon in eine Richtung orientieren und ihre Aufmerksamkeit ist auch noch viel konzentrierter. Sie bemerken alles und sie trauen sich Fragen zu stellen und sie stellen sogar richtig kluge und inspirierende Fragen.” – fasste die Assistenzprofessorin zusammen.
Bei den Kindern mangelte es ganz und gar nicht an direkten und klugen Fragen als sie die Zellkulturen unter dem Mikroskop beobachtet haben, als sie die Behälter für flüssigen Stickstoff besichtigten, oder die Inkubatoren und Bioreaktoren unter die Lupe genommen haben bzw. eine anschauliche Einführung über die Grundlagen des Funktionierens der Zellen bekommen haben. Am Ende haben sie sogar an einem Versuch teilnehmen dürfen, während dessen die DNA, die in ihrem Speichel vorhanden war, ausgestoßen wurde.
Laut Judit Bóvári-Biri sind solche Anlässe von großer Wichtigkeit, da sogar komplizierte und abstrakte Forschungen der Kinder näher gebracht werden können. Und das geschah tatsächlich so: während des ca. zweistündigen Besuchs hat man kaum langweilende Schüler sehen können. Alle waren gespannt und aufmerksam, und an den Unterhaltungen aktiv beteiligt.
Kein Wunder also, dass nach unserer ad-hoc Recherche viele sich anhand der Erlebnisse vorstellen konnten, sich in der Zukunft als Forscher zu sehen. Es gab zwar Schüler, die wegen der hohen schulischen Leistungskriterien die Karriere des Fußballspielers bevorzugt haben, es gab aber einen Jungen, der nach kurzem Schweigen und Nachdenken mit Ausdruck behauptete: „Wenn ich mal erwachsen bin, werde ich hier arbeiten”.
Bis dahin wird noch viel Zeit vergehen müssen, aber die Mitglieder der Wnt Forschungsgruppe der Signalübertragung und Biotechnologie erwarten mit großer Freude die interessierten Schüler, die sie auch gerne inspirieren und von denen sie selbst auch inspiriert werden können.
Fotos:
Lajos KALMÁR