Dr. Ádám Schlégl, Orthopäde der Klinik für Orthopädie des Klinischen Zentrums, ist einer der vier Astronauten-Kandidaten, die die Chance haben, zwischen 2024 und 2025 auf der Internationalen Raumstation zu forschen.
Dies wurde auf der Pressekonferenz des ungarischen Astronautenprogramms (HUNOR) am 7. März im Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und Außenwirtschaft bekannt gegeben. Dort wurden die Kandidaten vorgestellt, die das mühsame, mehrere Modelle umfassende Auswahlverfahren durchlaufen haben.
Laut einem Bericht von Index.hu sagte Orsolya Ferencz, Beauftragtin des Ministeriums für Weltraumforschung, vor den Medien, dass die ungarische Wissenschaft und das ganze Land einen historischen Moment erreicht hätten. Sie erinnerte daran, dass die Regierung die Weltraumstrategie angenommen hat, die direkte Ziele für die Entwicklung, einschließlich HUNOR, im Jahr 2021 festlegte.
Um die Reserven in den Universitäten und Forschungsnetzwerken auszunutzen, seien diese Programme unverzichtbar, ebenso wie das internationale Interesse, erklärte sie. Sie hofft, dass dieser historische Moment die gleiche Wirkung auf den ungarischen Wissenschaftssektor haben wird wie die Raumfahrt von Bertalan Farkas, der laut des Berichts ebenfalls bei der Presseveranstaltung anwesend war.
Wie wir bereits auf der Website der Medizinischen Hochschule Pécs berichtet haben, sind für das im Jahr 2021 angekündigte HUNOR-Programm bis zum 31. Januar 2022 über 240 gültige Bewerbungen eingegangen. Diese wurden auf der Grundlage der Kriterien der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), der Nationale Luft- und Raumfahrtbehörde (NASA), der Internationalen Raumstation (ISS) und Axiom Space geprüft. Die Bewerber kamen aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen, und dem Artikel zufolge gab es auch Tiefseearchäologen, Astrophysiker, Biochemiker, Wirtschaftswissenschaftler, Verkehrsingenieure, Piloten öffentlicher Verkehrsmittel, Jagdflieger, Rechtsanwälte, Ärzte und Philosophen.
Die Bewerber mussten sich Tests unterziehen, in denen ihre geistige und körperliche Ausdauer, ihre Persönlichkeit und ihre Fähigkeit zur Zusammenarbeit geprüft wurden. Die offizielle Belegschaft ist nun komplett, aber die Arbeit hat gerade erst begonnen; sie müssen an Ausbildungsprogrammen teilnehmen, an deren Ende der am besten geeignete Kandidat ins All gehen wird.
Dr. Ádám Schlégl (33) ist ein orthopädischer Chirurg. Er absolvierte sein Medizinstudium an der Universität Pécs, wo er auch seine Doktorarbeit schrieb. In den vergangenen Jahren spezialisierte er sich als niedergelassener Facharzt auf die Tumorchirurgie. Er ist auch Dozent, Karatemeister mit schwarzem Gürtel und stand schon auf einem 6000 m hohen Gipfels im Himalaya - wird im Artikel betont. Der Facharzt glaubt, dass er durch das Programm noch mehr Menschen helfen kann, und die medizinisch-biologische Forschung einen großen Stellenwert haben wird, und ihre Erkenntnisse können in den klinischen Alltag einfließen können.
Neben dem Assistenzprofessor der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs sind die anderen Kandidaten: András Szakály, Flugzeugkonstrukteur, Ingenieur, Tibor Kapu, Entwicklungsingenieur und Gyula Cserényi, Elektroingenieur.
"Für uns ist das Erreichen des Weltraums nicht nur ein Traum, sondern eine Berufung. Wer den Weltraum erobern will, geht das höchste Risiko ein"
- so Gábor Magyari, der für die Auswahl und Ausbildung der Astronauten-Kandidaten zuständige Leiter.
Wir haben mit Dr. Ádám Schlégl ein Interview über sein Weiterkommen im Auswahlverfahren im Juni 2022 geführt, in dem wir darüber gesprochen haben, wie er zu dem Team von etwa zwei Dutzend gehörte, die die Herausforderungen bis dahin bewältigt haben.
Das Interview ist hier verfügbar:
„Ein Orthopäde aus Pécs könnte der nächste ungarische Astronaut werden“
Fotos:
MTI/KKM