Der Übergang eines Medizinstudierenden aus dem Präklinikum ins Klinikum, in dem er/sie den weißen Kittel anlegt, ist ein spektakulärer Meilenstein. Das Kleidungsstück, das die Berufung symbolisiert, ist für viele Studierende viel mehr als ein bloßer Meilenstein, der ein Zeichen des Fortschritts in ihrem Studium ist. Wir haben mit Medizinstudierenden aus Pécs darüber gesprochen, wie sie diesen besonderen Tag erlebt haben.
In diesem Jahr fand die White Coat Ceremony an der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs am 15. September zum achten Mal statt, wobei eine Vielzahl von Studierenden den weißen Kittel – Symbol der Berufung – angelegt haben. Das Event fand in der Dr. Romhányi György Aula in der Organisation des EGSC (English-German Student Council) statt.
"Sowohl meine Eltern als auch meine Großeltern sind Ärzte, sodass mich seit meiner Kindheit die Welt der Medizin umgibt. Ein häufiges Gesprächsthema zu Hause ist die Medizin, die medizinische Fälle, die mich schon als Kind interessiert haben und meine Neugier bezüglich des menschlichen Körpers erweckt haben." – erklärte Panna Pytel, die als Studierende im dritten Studienjahr im ungarischsprachigen Studiengang den weißen Kittel anlegen durfte. Sie entschloss sich schon in der Grundschule in die Fußstapfen ihrer Familie zu treten, Menschen zu helfen, sie zu heilen und damit ihre Umgebung positiv zu beeinflussen.
Beide Brüder von Panna haben denselben Beruf gewählt, der ältere hat schon sein Diplom erworben. Sie wusste also, dass es nicht einfach sein wird, das Basismodul zu absolvieren.
Die ersten zwei Jahre des Medizinstudiums werden oft als Schreckgespenst bezeichnet und bin daher sehr froh, diese Zeit hinter mir zu lassen. Ich bin auf die Fächer im Klinikum sehr gespannt, da wir dort in die einzelnen Berufe Einblick gewinnen können und endlich über das Heilen lernen können." – Formulierte sie.
Der Erhalt des weißen Kittels war eine große Ehre. Ich habe dabei den Eindruck, dass unsere Lehrer unsere bisherige Arbeit anerkennen und uns für würdig und geeignet halten, unter Patienten zu gehen, um ihre Genesung voranzubringen." – Hob sie hervor. Die sechs Jahre sind ziemlich lang, und dieses Ereignis gibt ihr zusätzliche Motivation und Anerkennung.
Alexander von Thadden bewarb sich aus Bonn (Deutschland) für das deutsche Programm in allgemeiner Humanmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs. Als Studierende im dritten Studienjahr nahm er ebenfalls an der Zeremonie teil.
"Seit meinem zehnten Lebensjahr bin ich Mitglied bei der freiwilligen Feuerwehr. Hier wurde ich im jungen Alter mit der ersten Hilfe und mit der Rettung vertraut. Ich arbeitete immer gerne mit Menschen, ihnen Hilfe zu leisten, aber gleichzeitig spürte ich auch den Drang zu studieren. Als ich Praktikant in einem Krankenhaus wurde, habe ich ohne Zweifel gewusst, dass mein Beruf die Medizin sein wird. Ich möchte den Menschen helfen und so gut wie möglich sein." – Sagte er. Er fügte noch hinzu, dass die White Coat Ceremony für ihn von großer Bedeutung ist, da sie symbolisiere, dass er den ersten großen Meilenstein seiner Karriere hinter sich lässt, aber gleichzeitig im klinischen Abschnitt auf neue Herausforderungen trifft. Darüber hinaus ist es ein Zeichen dafür, dass er zum Ziel, Arzt zu werden, einen Schritt näher gekommen ist, da man samt den Kommilitonen schon denselben weißen Kittel trägt wie die Professoren.
"Das gestickte Universitätslogo auf den weißen Kitteln symbolisiert nicht nur die Zugehörigkeit, sondern auch, dass man an uns glaubt. Jetzt sind wir dran, dieses Vertrauen zu verdienen und unser Studium mit Entschlossenheit und Bescheidenheit fortzusetzen." – Schloss seine Gedanken Alexander von Thadden.
"Während die feierliche Eröffnung des Studienjahres im ersten Semester für mich den Beginn unserer Studien bedeutete, verkörpert mir die White Coat Ceremony den Tag in meinem Leben, an dem wir tatsächlich Medizinstudenten geworden sind." – Meinte Woojae Jung aus Süd-Korea, Studierende des englischsprachigen Studienganges.
Da seine Eltern ebenfalls Ärzte sind, weiß er schon seit seiner Kindheit, dass er auch diesen Beruf wählen möchte. Das Anlegen des weißen Kittels ist für ihn eine Art Meilenstein, der zeigt, dass er in eine höhere Stufe des Studiums gekommen ist. Für ihn ist der Kittel Symbol für die Wichtigkeit der Integrität, der Ethik und des Engagements, ein Zeichen des Vertrauens in die Studierende und ein Symbol für die Erwartungen. Im Endeffekt verkörpert er den Übergang in eine Rolle, wo man einen positiven Einfluss auf das Leben anderer Menschen ausüben kann.
Grundsätzlich können wir feststellen, dass die White Coat Ceremony alle Studierende im dritten Studienjahr berührt und mit Stolz erfüllt. Gleichzeitig spüren sie, besonders zusammen, dass der weiße Kittel nicht nur für die Motivation steht, er symbolisiert eine Art Missionsbewusstsein in die Richtung des Hauptziels: Arzt zu werden.
Photo:
Dávid VERÉBI