Forschung aus Pécs könnte helfen, Autoimmunkrankheiten vorherzusagen

28 April 2025

Laut einer gemeinsamen Untersuchung der Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechselkrankheiten des Klinikums und des Forschungszentrums János Szentágothai der Universität Pécs ist die Assoziation von Autoimmunkrankheiten viel häufiger, als bisher in der Literatur angenommen wurde. Langfristiges Ziel der Forschung an der Universität Pécs ist es, vorherzusagen, wer gefährdet sein könnte und welche Früherkennungsuntersuchungen helfen können, die nächste potenzielle Erkrankung so früh wie möglich zu erkennen, denn dies kann die Heilungschancen erheblich verbessern und unangenehme Symptome lindern.

Es gibt mehr als 80 Arten von Autoimmunkrankheiten, wobei die Prävalenzraten je nach Region und Bevölkerung auf der ganzen Welt variieren. Die verfügbaren Daten deuten jedoch darauf hin, dass etwa 3-10 % der Menschen im Laufe ihres Lebens von einer Autoimmunkrankheit betroffen sein werden. Diese Krankheiten treten häufiger bei Frauen auf und sind bis zu 2–10-mal so häufig wie bei Männern.

"Die Prävalenz von Autoimmunkrankheiten in Ungarn entspricht dem internationalen Trend. Etwa 6-7 Prozent der erwachsenen Bevölkerung sind von dieser Krankheitsgruppe betroffen, das sind etwa 400-500 Tausend Menschen", sagte Dr. Emese Mezősi, Professorin in der I. Klinik für Innere Medizin an der Universität Pécs und fachliche Leiterin der Untersuchung, und fügte hinzu, dass die Häufigkeit von Autoimmunerkrankungen in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat. Sie kann durch Umwelt- und Lebensstilfaktoren verursacht werden, aber auch durch die Auswirkungen der verbesserten Diagnosemöglichkeiten, da selbst leichte Formen der Krankheit von Spezialisten erkannt werden. Am häufigsten sind Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse: Autoimmunthyreoiditis und Morbus Basedow, aber auch Typ-1-Diabetes, Glutensensitivität, rheumatoide Arthritis, Multiple Sklerose und Lupus.

Die Ergebnisse der Pécser Forschung wurden kürzlich im Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism, einer der renommiertesten internationalen Zeitschriften für klinische Endokrinologie, veröffentlicht. Sie stellten fest, dass die Assoziation von Autoimmunkrankheiten viel häufiger ist, als aufgrund der bisherigen Literatur zu erwarten war. So entwickelten beispielsweise 12 Prozent der Patienten mit Autoimmunerkrankungen, die hormonproduzierende Organe (wie Hypophyse, Schilddrüse, Nebenschilddrüse oder Nebennieren) betreffen, eine oder mehrere neue Autoimmunerkrankungen. Insgesamt identifizierten die Experten in der von ihnen untersuchten Patientengruppe 28 solcher Erkrankungen, die sich auf sehr unterschiedliche Weise zu insgesamt 113 Krankheitskombinationen zusammenfügten.

Eine Komponente der multiplen Autoimmunität war bei 94 Prozent der Patienten eine Schilddrüsenbeteiligung, am häufigsten eine Autoimmunthyreoiditis. Allerdings waren die Krankheiten nicht zufällig kombiniert, sondern in charakteristischen Mustern angeordnet. Bei der Autoimmunerkrankung der Schilddrüse betraf die assoziierte Zweiterkrankung das Magen-Darm-System oder war eine systemische Autoimmunerkrankung, während bei Typ-1-Diabetes, Glutensensitivität und Autoimmunreaktionen gegen die Magenschleimhaut die Zweiterkrankung vorwiegend die hormonproduzierenden Organe betraf. Die Daten legen einen rationalen, eingegrenzten Screening-Algorithmus nach dem Auftreten der ersten Autoimmunerkrankung nahe, der eine gute Chance hat, das Vorhandensein einer assoziierten potenziellen Erkrankung vorherzusagen.

Es ist vorgesehen, die Forschung an der Universität Pécs fortzusetzen, da die Ausweitung der Studie auf eine größere Anzahl von Fällen ein umfassenderes Bild des Netzwerks von Krankheitsassoziationen liefern und die Entwicklung einer gezielten Nachsorge entsprechend der ursprünglichen Erkrankung erleichtern könnte.

Quelle:

Universität Pécs

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