Im Rahmen des Programms „Vogelfreundliche Universität UP“ wurden am 1. Juli elf Nistkästen in den südlichen und nördlichen Parks der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs (UP MF) angebracht. Diese Kästen dienen nicht der Fütterung, sondern sollen als Ersatz für natürliche Brutstätten in Baumhöhlen fungieren, wie sie normalerweise von Spechten geschaffen werden. Im Winter bieten sie Unterschlupf für die Nacht, und schon im kommenden Frühjahr könnten sie als Brutplätze genutzt werden.
Solche künstlichen Nisthilfen sind vor allem deshalb notwendig, weil moderne Forstwirtschaft kaum noch alte, höhlenreiche Bäume zulässt. In städtischen Gebieten werden solche Bäume wegen potenzieller Unfallgefahr zudem oft gefällt – ein adäquater Ersatz wird selten geschaffen. Dabei gibt es viele heimische Vogelarten – insbesondere Meisen und Sperlinge –, die sich im Laufe der Evolution an das Brüten in verlassenen Spechthöhlen angepasst haben.

Die Installation der elf Nistkästen übernahmen Dr. Péter Gaszler (Institut für Medizinische Biologie, Medizinische Fakultät PTE und Mitglied der Regionalgruppe Baranya des Ungarischen Ornithologischen und Naturschutzverbandes) sowie Dr. Viktor Glied (Fachkolleg für nachhaltige Entwicklung an der UP). Da sich die Kästen öffnen lassen, bieten sie die Möglichkeit, Brutvorgänge zu beobachten – etwa im Rahmen von umweltpädagogischen Veranstaltungen, die das Naturverständnis der Teilnehmenden fördern. Fachkundige Vogelkundler mit entsprechender Lizenz dürfen die Jungvögel sogar beringen, also mit einem kleinen Metallring mit individueller Kennung versehen. Anhand dieses Codes lassen sich später wichtige Informationen gewinnen: über Lebensdauer, Zugverhalten oder die Auswirkungen des Klimawandels auf einzelne Arten.

Die Kästen sind vor allem für Kohlmeisen, Blaumeisen, Feldsperlinge und Stare gedacht. In diesem Jahr werden sie vermutlich hauptsächlich als nächtlicher Unterschlupf genutzt – doch bis zum nächsten Frühling könnten sie von den Vögeln als vertraute Brutstätten angenommen werden. Sie dienen also nicht der Fütterung, sondern bieten potenzielle Nistmöglichkeiten für die gefiederten Bewohner der Parks.
Fotos:
Tibor Rafa-Gyovai