Am 17. September fand die White Coat Ceremony an der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs statt, bei der die Studierenden, die ihr präklinisches Studium begannen, das Symbol der ärztlichen Berufung, den weißen Kittel übernehmen und danach ihn sich anziehen durften.
Anlässlich der Feier, die in der Aula der Medizinischen Fakultät stattfand, empfingen die Leiter*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs und die Direktor*innen bzw. die leitenden Dozent*innen der im Unterricht der Studierenden mitwirkenden Institute die werdenden Ärzt*innen. Seit 2015 findet die feierliche Übergabe des weißen Kittels an der Medizinischen Fakultät statt.
„Sie stehen gerade an einem der wichtigen Meilensteine Ihres Medizinstudiums, aus dem Bereich der Basiswissenschaften können Sie durch das Anziehen des weißen Kittels den Bereich des klinischen Studiums betreten” – teilte Frau Professor Dr. Erika Pintér, die Direktorin des Institutes für Pharmakologie und Pharmakotherapie mit. Sie erinnerte daran, dass die Ärzt*innen im Mittelalter schwarz angezogen wären, die Medizin gälte damals als Magie, als Zauberei. Im 19. Jahrhundert trug man einen Anzug, laut zeitgenössischen Fotos operierte man im Anzug. Mit der Entwicklung der Wissenschaft wurde die Medizin aus der Mystik zur Wissenschaft, die Ärzt*innen und die in den Laboratorien arbeitenden Wissenschaftler*innen und Forscher*innen zogen sich den weißen Kittel an.
„Sie sollen den weißen Kittel mit Würde und Ehre tragen, Sie sollen sehr stolz darauf sein, dass Sie an der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs studieren. Sie sollen alles tun, um während Ihrer zukünftigen ärztlichen Karriere den Ruf dieser Einrichtung zu verbessern” – schloss Erika Pintér ihre Rede, anschließend wünschte sie allen Studierenden viel Erfolg zum weiteren Studium.
Auch Dr. Dóra Endrei, die Vizepräsidentin des Klinischen Zentrums der Universität Pécs sprach über die Wichtigkeit des Tages. Sie erklärte, der weiße Kittel sei das Symbol der ärztlichen Berufung. Die weiße Farbe wurde zum Symbol der Reinheit, der Hoffnung und des Lebens, er trägt für die Kranken die Zuverlässigkeit, die Fachkompetenz und die Hoffnung auf ein besseres Leben.
Dr. Tamás Tényi, Prodekan begrüßte die Studierenden des Englischen Programms, Dr. András Vereczkei, Klinikdirektor der Chirurgischen Klinik des Klinischen Zentrums der Universität Pécs begrüßte die Studierenden des Deutschen Programms. Nach den Reden übergaben die Leiter*innen der im Unterricht der präklinischen Unterrichtsfächer mitwirkenden Institute bzw. Kliniken den Studierenden die Kittel.
„Wenn ich darauf schaue, sehe ich den Weg zu meinen Zielen und es ist für mich ein beruhigendes Gefühl, ihn mir anzuziehen und spüren, dass ich auf dem guten Weg bin“.
„Bis jetzt wusste ich nicht wirklich, wie eine White Coat Ceremony ist, voriges Jahr konnte nämlich das große Ereignis wegen der Pandemie nicht stattfinden“ – sagte Méda Mészáros, Medizinstudentin nach der Feier.
„Voriges Jahr konnte ich meine Freunde aus den höheren Semestern zu ihrer White Coat Ceremony im kleinen Kreis begleiten und ich schaute mit großem Stolz zu ihnen, wie sie darauf warten, dass ihr Name genannt wird und sie sich den brandneuen, schneeweißen Kittel anziehen. Im Anschluss daran waren viele wunderschöne, stolz grinsende Gesichter zu sehen, die ich auf der anderen Seite der Kamera beobachten konnte. Dort standen so kluge, selbstbewusste und stolze Leute, die viele Ziele haben! Das war der Moment, der mich motivierte. Auch ich hätte dieses Wissen und die vermutlich dadurch gewonnene Weisheit erwerben mögen, um einmal diese weiße Farbe so stolz zu tragen.
Die diesjährige Feier war viel größer und ernster als ich es erwartete. Ich saß ein wenig verängstigt in der Menschenmenge und schaute schockiert zu, wie viele Leute da sind und wie viele Gäste kamen, sich uns anzuschauen, wie viele Dozent*innen uns gegenüber sitzen, bei denen wir einmal auch Prüfungen ablegen müssen. In diesem Moment schienen diese ersten zwei Jahre so winzig zu sein, dass ich es nicht verstand, warum wir es feiern.
Später, als ich das Gesicht der Kommilitonen sah, wie sie mit dem Kittel an ihren Platz zurückgehen, habe ich alles verstanden. Ja, wir sollen feiern! Wir müssen unsere Ausdauer und Kraft feiern, wir konnten nämlich innerhalb von zwei Jahren alle Basiskenntnisse erwerben, was keine einfache Aufgabe ist.
Die Essenz des Ganzen ist nicht der Kittel, sondern was er symbolisiert. Für manche ist er der Superheldenmantel, für andere ist er die Kraft. Wenn ich darauf schaue, sehe ich den Weg zu meinen Zielen und es ist für mich ein beruhigendes Gefühl, ihn mir anzuziehen und spüren, dass ich auf dem guten Weg bin“ – teilte sie mit.
„Ich beginne zu glauben, dass ich Arzt/Ärztin werden kann”
„Erfolg“ – sagte Máté Verbói, als wir ihn dazu fragten, was es für ihn bedeutet, dass er den weißen Kittel übernehmen durfte.
„Ich habe es jetzt begriffen, dass ich tatsächlich im dritten Studienjahr bin. Wegen der Pandemie trafen wir voriges Jahr niemanden, Präsenzprüfungen fanden statt, jetzt war es jedoch ein gutes Gefühl, die anderen zu sehen, ich hatte das Gefühl, dass ich zu dieser Gemeinschaft gehöre. Das ist jetzt was Besonderes, ich beginne zu glauben, dass ich Arzt/Ärztin werden kann.
Mehrere meiner Kommilitonen erwarben schon das Grunddiplom, das ist eine gute Rückmeldung von der Universität, dass wir am richtigen Ort, auf dem richtigen Weg sind. Es war ein gutes Gefühl, mit der Familie zu feiern“ – fügte er noch hinzu.
Die Bilder über die White Coat Ceremony sind in der folgenden Galerie zu sehen:
Die Feier wurde von dem Englisch-Deutschen Studierendenausschuss der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs (EGSC) auf dem Facebook live übertragen, zum Anschauen der Zeremonie müssen Sie hier klicken.