Laut der Prognosen der WHO werden die gesundheitlichen Folgen des Klimawechsels die Todesfälle zwischen 2023 und 2050 um die 250.000 Personen erhöhen. Der Grund dafür ist das Wachstum an Häufigkeit der neu auftretenden ansteckenden und nicht ansteckenden Krankheiten bzw. die erhöhte Zahl der Mortalität die wegen der extremen Wetterbedingungen gestiegen ist. Das CLIMATEMED-Projekt das von dem Institut für Präventivmedizin unserer Fakultät initiiert wurde, dient mit der Erarbeitung von Lehrmaterialien und mit der Erstärkung des klimafreundlichen Verhaltens dazu, die Kapazitäten der medizinischen Fakultäten auf diesem Gebiet zu steigern.
Die Integration der Kenntnisse über die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawechsels in die medizinische Ausbildung ist keine neue Idee. In dem letzten Jahrzehnt wurden an sämtlichen fachlichen Foren erörtert, dass das Weitergeben der Kenntnisse über die Auswirkungen des Klimawechsels auf die Gesundheit in das Kurrikulum der medizinischen Ausbildung viel deutlicher zur Geltung kommen sollte. Das Standing Committee of European Doctors, das die europäische nationale Organisationen im Gesundheitswesen vertritt, hat bereits im 2018 die Entscheidungsträger der Europäischen Union mit fachlichen Argumenten darauf hingewiesen, dass die Kenntnisse über die Auswirkungen des Klimawechsels auf die Gesundheit zum Teil der Ausbildung der medizinischen Facharbeiter gemacht werden sollten.
Der Bericht des Bundes der Amerikanischen Ärzte von 2018 hat das „Medizin in Bezug auf den Klimawechsel” als ein solches Fachgebiet betrachtet, das voraussichtlich bis 2035 innerhalb der inneren Medizin als ein selbständiges Fachgebiet funktionieren wird. Bezüglich dieser Prognose hat der Bund auch vorgeschlagen, dass die Fächer bezüglich des Klimawechsels schon von der Grundausbildung an während des ganzen Studiums kontinuierlich präsent sein sollten. Kurz nach der Deklaration hat auch die UNO, zusammen mit weiteren sieben Tausend Institutionen genau dies gefordert.
Zurzeit spielen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit an den meisten medizinischen Fakultäten nur eine periphärische Rolle. Die internationale Organisation des Vereins der Medizinstudenten (IFMSA) untersuchte 2019 das Kurrikulum von insgesamt 2817 medizinischen Fakultäten von der ganzen Welt. Das Ergebniss der Forschung hat darauf hingewiesen, dass nur 15% der untersuchten Institutionen über einen Kurs verfügt, der die Themenbereiche Klimawechsel und Gesundheit behandelt. Zur gleichen Zeit zeigt sich aber von der Seite der Medizinstudenten ein erhöhter Anspruch auf den Einbau dieser Kenntnisse in das Kurrikulum.
Teilnehmer des CLIMATEMED-Projekts:
- Leitender Partner: Universität Pécs, Medizinische Fakultät, Institut für Präventivmedizin
- Fachlicher Leiter: Dr. János Girán, PhD, außerordentlicher Professor
- Konsortiumsmitglieder:
- Centar za zdravlje, vežbanje i sportske nauke, Novi Sad, Serbien
- National University of Ireland, University College Cork, Cork, Irland
- Nationales Zentrum für Präventivmedizin (Nemzeti Népegészségügyi Központ), Budapest
- Universitatea de Medicina, Farmacie, Stinte si Tehnologie George Emil Palade din Tirgu Mures, Marosvásárhely, Rumänien
Zeitraum des Projekts: April 2022 – Dezember 2025
Die Subvention zur Verwirklichung des Projektes kommt von dem Rahmensystem Erasmus+ Cooperation partnerships in higher education der Europäischen Union.
Ziel des CLIMATEMED-Projektes:
1. Ausarbeitung der Vorträge für ein ganzes Semester (14 Wochen) über die gesundheitlichen Einwirkungen des Klimawechsels samt detailliertes Kurrikulum, Themen der einzelnen Vorlesungen und der zugehörigen Lehrmaterialien. Eine der Prioritäten des Lehrstoffes ist die Vermittlung von Kenntnissen und Präventionsmaßnahmen, die das Reduzieren der gesundheitlichen Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel erzielen.
2. Ausarbeitung der Materialien eines Sensibilisierungstrainings um die Motivation der Lehrkräfte zu erwecken, damit sie die gesundheitlichen Folgen, die mit dem Klimawandel im Zusammenhang sind, in den eigenen Kurs einbetten, wodurch so viele Aspekte dieser Kenntnisse wie möglich in den medizinischen Lehrstoffen vorkommen können.
3. Erarbeiten eines methodologischen Wegweisers für Dozenten darüber, wie die gesundheitsbezogenen Themen des Klimawandels in die schon früher ausgearbeiteten Lehrstoffen der Kurse integriert werden können.
4. Zum Programm zur Fortbildung der schon praktizierenden Ärzte Bildungsmaterialien zu erstellen, um ihre Kenntnisse über die gesundheitliche Wirkung des Klimawandels zu erweitern und zu aktualisieren.
Mit der Verwirklichung dieser Ziele möchten wir die Bedeutsamkeit der Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawechsel betonen bzw. zu befördern, dass die Kenntnisse über die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels in der medizinischen Ausbildung in der Europäischen Union als Pflichtfach erscheinen. Die Lehrmaterialien werden in englischer, ungarischer, rumänischer und serbischer Sprache verfasst und werden sowohl für den Präsenzunterricht als auch als E-Learning-Material anwendbar sein.