In Ostmitteleuropa wurde das neue System, das die Fernprogrammierung ermöglicht, das erste Mal in Ungarn, an der Klinik für Neurologie und Nervenchirurgie des Klinischen Zentrums der Universität Pécs eingeführt. Dies wird zugunsten der Patienten mit chronischen Schmerzen oder Bewegungsstörungen, die an einer Neuromodulationstherapie teilnehmen, angewendet. Die Behandlung führt zur Linderung der Tremoren, die im Folge der Parkinson-Krankheit, Dystonie oder Tremoren anderen Ursprungs auftreten.
Die regionale Leitung der Firma Abbott gewährte der Klinik für Nervenchirurgie und Neurologie des Klinischen Zentrums der Universität Pécs den Preis „Exzellenzzentrum der tiefen Hirnstimulation” als Anerkennung der herausragenden Leistungen auf dem therapeutischen Gebiet der tiefen Hirnstimulation. Dies ist der höchste Grad der Anerkennung, die erteilt werden kann, den der Vertriebsleiter des europäischen Marktes der Firma Abbott dem Leiter der Klinik Prof. Dr. Norbert Kovács und Dr. István Balás (ordentlicher Professor) am 9. November in Pécs überreicht wurde.
Das zweithäufigste Krankheitsbild, das mit einem Abbauprozess des Nervensystems verbunden ist, ist die Parkinson-Krankheit, deren Vorkommen in den letzten 20 Jahren sich verdoppelt hat. Mit der Parkinson-Krankheit, die von Verlangsamung, Ungeschicktheit und von zeitweiligen Zittern begleitet wird, kommt immer häufiger auch bei jungen und arbeitsfähigen Personen vor, die sehr oft sogar zur frühzeitigen Pensionierung führen kann. Die tiefe Hirnstimulation bietet solchen Personen mit Parkinson-Krankheit eine deutliche Verbesserung in der Lebensqualität, bei denen die kombinierte medikamentöse Behandlung nur noch begrenzt effektiv ist. Die Behandlung hilft außer der Bewahrung und Verbesserung der Lebensqualität auch der Bewahrung der Arbeitsfähigkeit.
Dr. Norbert Kovács, Universitätsprofessor der Klinik für Neurologie erklärte bezüglich der Behandlungen folgendes: „Durch die Behandlung der tiefen Hirnstimulation kann die Gehirnfunktion durch die Abgabe von elektrischen Reizen von einem Stimulator normalisiert werden, die zur Milderung der Symptome der Parkinson-Krankheit, der Dystonie und von Zittern verschiedener Herkunft führen. Die tiefe Hirnstimulation ist eine sichere Methode, die Dystonie im Kindesalter kann schon ab dem siebten Lebensjahr damit behandelt werden.”
Seit 2001 haben an der Universität Pécs schon mehr als 500 Patienten – unter dessen auch Kleinkinder – eine Behandlung der tiefen Hirnstimulation erhalten. Die temporäre Einstellung und Kontrolle des Stimulators waren bislang nur bei einer persönlichen Untersuchung möglich, die für die Patienten, die weit weg von der Klinik gelebt haben, mit einer lästigen Reise verbunden war.
Die neu eingeführte virtuelle Klinik NeuroSphere™ ist in sich die erste Lösung, die es für Patienten mit einem Abbott Stimulator ermöglicht, mit dem behandelnden Arzt ohne eines persönlichen Treffens in der Klinik, durch eine sichere Internetverbindung zu konsultieren. Durch die Programmierung auf Videobasis können die Ärzte von der Ferne den Status des Patienten und den Betrieb des Stimulators kontrollieren. Bei Bedarf können sie sogar neue Stimulationseinstellungen einstellen. Die neue virtuelle Klinik ermöglicht nicht nur die tiefe Hirnstimulation, sondern auch die Behandlung von Patienten, die regelmäßig eine Rückenmarkstimulation bekommen und weit weg von der Klinik wohnen, oder aus anderen Gründen – wie z. B. die Pandemie COVID-19 – verhindert sind und den behandelnden Arzt nicht persönlich besuchen können.
Quelle:
Universität Pécs