„Dieser Raum hier gehört uns“

22 Dezember 2022

Das Betreten des alten oder eines den immer zahlreicher werdenden neuen Gebäuden bedeutet für alle, die mit der Medizinischen Fakultät verbunden sind, etwas anderes. Egal, ob man hier arbeitet oder studiert, es ist ein gemeinsames Erlebnis, dort zu sein, wo man nach dem Zuhause die meiste Zeit verbringt.

Über die steigenden Studierendenzahlen nicht die einzige Herausforderung für das Institut sind, haben die Designer bei der Entstehung des Campus wohl nicht so richtig nachgedacht. Neben den Räumen für Vorlesungen, Seminare oder Forschung bestand ein signifikanter Bedarf an (komfortablen und gemütlichen) Räumen zum Studieren, zur Bildung und Unterstützung von Gemeinschaften. Ein Wohnheim oder eine Mietwohnung bieten nicht immer die Möglichkeit zum intensiven Studium, und Wohnungen sind definitiv nicht der Ort, um Gemeinschaft aufzubauen und sich miteinander zu verbinden.

Bei einem derart lernintensiven Studium könnte man meinen, dass sich „leere Zeiten“ reduzieren, da die Medizinstudenten ja bekanntlich fast nur auf dem Campus leben.

Das ist der Fakultäts- und Universitätsleitung schon lange bewusst und es wird intensiv daran gearbeitet, unsere Gemeinschaftsräume im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten lebenswerter zu gestalten. Dies ist jedoch ein langer Prozess, der sich über Jahre und Jahrzehnte erstreckt, und wir haben noch Raum zum Wachsen; wir haben noch Orte, die reif sind für Neugestaltung, Erweiterung und Modernisierung.

Die wichtigste gesellschaftliche Erwartung an die Fakultät ist die qualitativ hochwertige Ausbildung. Das war in der Vergangenheit so, in der Gegenwart und wird auch in Zukunft so bleiben. Die Tools, mit denen wir unsere international anerkannten Ausbildungen unterstützen können, wurden in den letzten Jahren erheblich erweitert. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass der Campus für unsere Studenten und Kollegen zu einem zweiten Zuhause geworden ist. Dies wurde nicht nur mit der hier verbrachten Zeit bewiesen, sondern muss durch das Konzept unterstützt werden, dass wir unsere Lebensräume und Dienstleistungen entsprechend organisieren und weiterentwickeln.

Die Nachfrage nach unterstützenden Gemeinschaftsräumen hat in der modernen Hochschulbildung stark zugenommen. Die Lebensqualität auf dem Campus, die hochwertige Erfahrung, die zum Erwerb von Wissen erforderlich ist, ist eine Erwartung, die ebenso wichtig ist wie eine qualitativ hochwertige Ausbildung. Dies zu erkennen und ein lebenswertes, funktionales und inspirierendes Umfeld zu schaffen, ist heute ein vorrangiges Ziel der Hochschulen, denn – wie wir bereits in unserer Arbeit begriffen haben – ist die Hochschulbildung heutzutage ein Wettlauf um Studierende, gute Dozenten, gute Mitarbeiter, wo die als exklusiv geltende Standpunkte deutlich erweitert wurden.

Nach unserer Meinung nach hat die Medizinische Fakultät Pécs die Bedeutung dieser neuen Erwartungen rechtzeitigen erkannt. Abgesehen von der Erstellung des PotePillars-Strategieplans wurde die Vision über „die Räume der Zusammenarbeit“ oder Campus-Kooperationen auf der Grundlage derselben Änderung der Sichtweise erstellt. Die engagierte Gruppe von Fachleuten hat versucht, alle verfügbaren Meinungen in die Studie einzuarbeiten, um sicherzustellen, dass sich die Infrastruktur des Campus der Medizinischen Fakultät in die bestmögliche Richtung entwickelt. Der Prozess hörte jedoch nicht nach den ersten breiten Pinselstrichen auf.

Die Fakultät nutzt alle Möglichkeiten, um die bestehende Infrastruktur entweder aus eigenen Mitteln oder durch Ausschreibungen weiterzuentwickeln. Die oben erwähnte Arbeit hat gezeigt, dass es notwendig ist, die großen Pläne im Rahmen tatsächlicher Räume zu verstehen, um sicherzustellen, dass anstatt zu vieler winziger Entwicklungen alles in ein genau definiertes Muster passt, um sich mit der die bereits vorhandene Vision gegenseitig zu stärken.

Wir haben Locus Cooperationis gegründet, um die Bedürfnisse zur Bildung sozialer Bereiche zusammenzufassen. Es soll in der Sprache der Innenarchitektur formulieren, was wir erreichen wollen: einen gemütlichen, wohnlichen, lebendigen und liebhaften Campus, der sich durch seine positiven Eigenschaften auf die Qualität des Studierens und Unterrichtens auswirkt. Das Gebäude muss den Aufbau von Gemeinschaft auf eine Weise unterstützen, die es den Studenten- und Dozentenräumen ermöglicht, Kooperationen zu schaffen und Verbindungen aufzubauen. Wir wissen inzwischen, dass das Studium dort am erfolgreichsten ist, wo Lernförderung in partnerschaftlichen Kooperationen realisiert wird.

Trotz des Umfangs der Ziele und der Menge der Aufgaben hat die Arbeit gerade erst begonnen, aber es gibt bereits Ergebnisse und es wird in naher Zukunft weitere sichtbare Ergebnisse geben, auf die wir im Folgenden eingehen werden.

Eines der ersten Beispiele dafür, wie die oben skizzierten Prozesse zusammenhängen, ist die Sanierung der Toiletten des Altbaus. Auch wenn diese Räume kleine Reparaturen erhalten haben, war die eigentliche Lösung noch ein weiter Weg, da die Probleme nicht nur durch den Zustand der Fliesen und der Waschbecken verursacht wurden, sondern auch durch die fast fünfzig Jahre alten Wasser- und Abwasserleitungen. Die Entwicklungen umfassen die Renovierung mehrerer Toiletten. Die Unbequemlichkeit der aktuellen Renovierung entsteht dadurch, dass beide Seiten vom Keller bis zum Dachgeschoss saniert werden – eine Seite wird bis Ende des Jahres fertig sein, die andere Seite danach. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Räume im Einklang mit den neuen All-umfassendes Innenarchitekturkonzept, daher sollten sie die Raffinesse zeigen, mit der alle unsere zukünftigen Projekte behandelt werden.

Die Gestaltung der Gemeinschafts- und Studienräume ist ein vorrangiges Anliegen für die Leitung der Fakultät, die auf den Bedürfnissen der Student*innen basiert. Nicht nur im alten Gebäude, sondern auf dem gesamten Campus sollen laut Planung die Lern- und Aufenthaltsräume der Student*innen kontinuierlich saniert werden. Wir suchen sogar auch nach Möglichkeiten, neue Bereiche einzubeziehen.

Die sichtbarste Entwicklung im nächsten Jahr wird der Beginn der Bibliotheksrenovierung im dritten Stock sein. Der Prozess soll nach den Plänen in mehreren Phasen durchgeführt werden, und der erste soll im nächsten Jahr realisiert werden, indem eine moderne Bibliothek und ein Studienraum von fast 1200 Quadratmetern geschaffen werden, die ausschließlich den Bedürfnissen der Studenten dienen. Sie haben hier die Möglichkeit, alleine oder in Gruppen intensiv zu lernen. Der Umfang des Projekts zeigt sich deutlich darin, wie der Großteil der jährlichen Einnahmen der Fakultät für diese

Während die allumfassende Renovierung überall hinreicht, könnten auch die bestehenden Räume eine Erfrischung gebrauchen, da diese großen Entwicklungen nicht kurzfristig passieren. Die Fakultätsleitung möchte Wünsche und Kritik, die die Verbesserung des momentanen Zustandes beschleunigen, besser reflektieren. Einige davon sind Lösungen, die das Leben auf dem Campus sehr schnell angenehmer machen würden. Deshalb haben wir begonnen, Sozialräume neu einzurichten, veraltete oder unbequeme Möbel auszutauschen, und wir versuchen – wo immer wir können – zu überdenken, wie unsere Studienplätze am effektivsten organisiert werden können. Wir rechnen damit, dass die Anschaffungen bis Mitte des Frühjahrs abgeschlossen sein werden, damit jeder die nächste Semester- und Prüfungszeit in einem wohnlicheren alten Gebäude verbringen kann.

Als Sofortmaßnahme haben wir in Zusammenarbeit mit den Studienverwaltungen mit der Anschaffung von Hunderten von Leselampen begonnen, die jeder ausleihen kann, und wir haben die Anzahl der Steckdosen in der Aula und der darüber liegenden Galerie verdoppelt. Außerdem verteilen wir 100 Stühle mit Klapptischen aus unseren Reserven auf dem gesamten Campus, die den Studenten zur Verfügung stehen werden.

Im Untergeschoss des Gebäudes in Honvéd Straße 1. beginnt im nächsten Jahr der Bau des Campus Clubs, der hoffentlich von der gesamten Studentenschaft angenommen wird. Dieses alte Gebäude muss wegen Problemen mit Wasserversickerung ohnehin saniert werden. Die Leitung der Fakultät hat sich für ein multifunktionales Gebäude entschieden, mit Restaurant, studentischem Treffpunkt und Partylokal und Veranstaltungsort, was für die Angebotsrepertoire der Medizinischen Fakultät dringend benötigt wird.

Die multifunktionale Benennung bedeutet echte Flexibilität, die von Anfang an als Grundlage des Designs diente. Ein Raum, der hauptsächlich als Cateringbereich dient, kann leicht in den Empfangsbereich von Konferenzen umgewandelt werden, in dem auch mittelgroße Workshops und Präsentationen abgehalten werden können, möglicherweise auch mit Catering. Tagsüber könnte es als Clubbereich fungieren, der für Meetings oder Zusammenkünfte geeignet ist, aber es könnte auch Mahlzeiten für 50-60 Personen auf Reservierung beherbergen, wenn dies erforderlich ist.

Alle diese Entwürfe sind Teil eines größeren Ganzen, das mehr ist als ein großer Stapel von Plänen. Das Gespräch über Bedürfnisse und Träume bleibt offen, mit dem offenen Ziel, Gemeinschaft zu bilden. Wir wollen eine mitdenkende, autonome Gemeinschaft schaffen, die ihre Umwelt gerne verantwortungsvoll gestaltet. Das Ziel ist die Schaffung und Entwicklung eines komfortablen Raums an der Medizinischen Fakultät Pécs, der Sicherheit durch Gemeinschaft bietet und gleichzeitig ein inspirierendes zweites Zuhause bleibt, in dem sich Student*innen und Mitarbeiter*innen gerne aufhalten und was sie mit Stolz erfüllt.

 

Dr. Miklós Nyitrai, Dekan

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