Im Park des neuen theoretischen Gebäudes der Universität Pécs Medizinische Fakultät kann seit Anfang des Jahres die Covid-Gedenkstatue von Dorka Borbás (ausgezeichnet mit dem Preis benannt nach Noémi Ferenczy) bewundert werden. Die Skulptur kann diverse Gefühle bzw. eine ganze Kavalkade an Gefühlen in dem Betrachtenden hervorrufen. Die futuristische Kreation symbolisiert die Unfassbarkeit und die Unberechenbarkeit von dem Virus charakterisiert durch innovativen Materialgebrauch, durch die Kombination von Edelstahl und laminiertem Glas, durch die Wechselfolge von Fünf- und Sechsecken, durch zellförmigen Kreisen, die auf der Oberfläche zufällig verteilt wurden, und durch changeante und reflektierende Flächen bzw. durch farbigen Schatten, die sie auf die Kieseln wirft je nach Stellung der Sonne. Dorka Borbás drückt mit ihrem Werk – anstatt den Trauer und die Dramatik zu betonen – ihre Dankbarkeit gegenüber die Forscher, Ärzte und Medizinstudierende aus, die bei dem Kampf gegen die Pandemie eine führende Rolle gespielt haben.
"Die Statue entstand während der ersten Quarantäne. Während der Sperre hat mich die Frage beschäftigt, wie ich ein Zeichen über die schockierende und mystische Lebenssituation hinterlassen könnte, die die Präsenz des Virus für mich und für uns alle bedeutet. In unserer überheblichen Welt hätte wahrscheinlich keiner damit gerechnet, dass wir uns in so einem filmenhaften Chaos befinden könnten, noch dazu, dass unser Leben so auf den Kopf gestellt werden könnte. Ich wusste es genau, dass ich bei der Abbildung des unfassbaren Virus nur mit brand neuen Materialien arbeiten darf und zur gleichen Zeit fasste mich die Angst, wie diese neuartige Formulierung empfangen wird. Die Skulpturen aus Glas im öffentlichen Raum sind in Westeuropa und in Amerika mehr anerkannt als bei uns. Ungarn ist hinsichtlich der Skulpturen ein eher konservatives Land und das Thema hier ist sogar dramatisch. Ich wollte aber trotzdem nicht von der Seite der Trauer, sondern eher von der Seite der Dankbarkeit, der Hoffnung und der Erinnerung herangehen.", – sagte die Künstlerin
Die Skulptur hat der pécser Kunstsammler Prof. Dr. Attila Sik bei der Künstlerin gesehen und ihr vorgeschlagen, die Statue nach Pécs zu holen und sie in den Park des neuen theoretischen Gebäudes zu platzieren. Für Dorka Borbás war von großer Wichtigkeit den richtigen Ort zu finden. Sie meint, ihre Skulptur, die sie als Mission betrachtet, hat ihren gerechten Platz gefunden.
Foto:
Liza Lukácsi